ArtAttack lädt zum Tanz. Nein, nicht die Bastelshow

ArtAttack lädt zum Tanz. Nein, nicht die Bastelshow

Schon mal mit einem Einhorn geshuffled? Wenn nicht, habt ihr letztes Wochenende definitiv etwas verpasst. Am Samstag, den 24. April, durfte man im Knubbel Festivalluft schnuppern, denn das Marburger Partykollektiv „ArtAttack“ hat nun zum mittlerweile dritten Mal zum künstlerischen Kollektivrave geladen. PHILIPP-Autor Patrick hat sich die Party der Kunst-Musik-und-Medien-Studierenden mal angeschaut.

Dienstag kurz nach 23 Uhr. Ich sitze an der Theke im Deli, nippe an meinem Bier und warte mit Julian und Lucas auf Nathalie. Julian, Lucas und Nathalie studieren zusammen Kunst Musik und Medien im vierten Semester und organisieren mit ein paar weiteren Kommiliton*innen die ArtAttack Party im Knubbel. „Wir sind 15 Leute und kamen nach dem ersten Semester auf die Idee, einfach ein bisschen zu feiern. Da waren wir noch im Szenario, das war aber noch total amateurhaft. Wir wollten das professioneller gestalten und so ist Art Attack entstanden“, erklärt mir Lucas, während er versucht, gegen die laute Musik anzureden. „Wir wollen die Menschen mitreißen; was Besonderes machen. Es ist die Kombination von Allem. Man muss nicht den ganzen Abend tanzen, sondern kann auch Leinwände mit Glitzer bemalen“, fügt Nathalie hinzu.

Mit Herzblut raven

Wir gehen eine rauchen. Julian bemerkt die Plakate von Mehr Bass als draußen, als wir wieder reinkommen. Diese Party findet parallel statt. Ich frage nach, warum Marburger Studierende lieber zu Art Attack gehen sollten. „Naja uns ist wichtig, dass sich die Leute einbinden, sich zu Hause fühlen. ArtAttack ist bunt!“, sagt Lucas, „außerdem steckt da viel Herzblut drin. Wir buchen nicht einfach so irgendwelche Djs, uns geht es auch gar nicht ums Geld, wir wollen einfach eine coole Party für alle machen!“, betont Nathalie. Zum Abschied frage ich noch Julian, der nebenbei im Deli arbeitet, welchem Shot ArtAttack entsprechen würde. Er antwortet trocken „’En getuneter!“.art-attack-collage

Samstag, etwas mehr als eine Woche später. Es ist 19 Uhr. Die ArtAttacker schmücken das sonst etwas gediegen wirkende Knubbel mit Pfauenfedern, Schwarzlicht, Neonfäden und ganz vielen Luftballons, die ganz schön schwer aufzublasen sind. Neonhautfarbe, Goldene Tattoos und Marshmallows werden an der Kasse ab 22 Uhr verteilt. Ich greife zum Pinsel und verewige mich auf der Leinwand und den weißen Möbeln, die der Feiermeute zum künstlerischen Eskalieren bereitgestellt werden. Hier steckt wirklich Herzblut drin. Der Club füllt sich schleppend, aber das ist ja standard, früh feiern gehen ist schließlich uncool.

‚Ne Party ohne Glitzer ist keine Party

Mittlerweile sind wir geschmückt mit Strasssteinen, Pfauentattoos und Neonfarbe in der Fresse. Ab eins ist es angenehm voll, man kann atmen, spürt nicht den Schweiß anderer Menschen auf der eigenen Haut und das Wichtigste: Man hat genug Platz, um zu den House und Glitch-Hop Sounds der Djs zu raven. Fast niemand ist ungeschmückt, denn ’ne Party ohne Glitzer ist keine Party, so zumindest das Credo der ArtAttacker. Was passiert also? Menschen malen, rauchen, zocken 90s-Games, raven und schufflen und das alles zusammen mit den ArtAttackern: Auch sie selber haben Spaß auf ihrer Party, wirken echt, so wie Menschen, die man locker mal in der Uni ansprechen kann. Weil sie selbst einfach Studis sind und ’ne ordentliche Sause für andere Studierende machen wollen. Es ist fünf Uhr morgens, wir haben zu hart zu guter elektronischer Tanzmusik und D’n’B geshaked, um uns noch zur After Hour zu schleppen. Schade, aber selbst schuld. Was bleibt am Ende? Tanzbare Klänge gibt es in Marburg oft. ArtAttack aber hat mir dieses Gefühl von Hausparty in einem Club gegeben, in dem man mit 100 Freunden feiert, obwohl man eigentlich nur zu fünft ist.

FOTOS: Luis Penner

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