Früher kein Bock auf Schule, heute erfolgreicher Fotograf

Früher kein Bock auf Schule, heute erfolgreicher Fotograf

Vom Tellerwäscher zum Millionär – oder im Fall von Robert Fellner vom Schulhasser zum erfolgreichen Unternehmer. Der 21 Jahre alte Fotograf, Filmemacher und Youtuber hat das geschafft, was der unerfüllte Traum vieler Menschen bleibt, er ist sein eigener Chef. Wie er das geschafft hat, welche Hürden er überwinden musste und wie er sich nach der Erfüllung seines Traumes fühlt, hat uns der Frankfurter, der kurze Zeit auch in Marburg lebte, in einem Interview erzählt.

PHILIPP: Wie kamst du zum Fotografieren?

Robert: Irgendwann habe ich mir die Kamera meiner Mutter genommen und war immer mit Freunden unterwegs und habe einfach angefangen, das was wir so machen, zu fotografieren, den Moment festzuhalten. Davor habe ich gefilmt. Ich bin sozusagen vom bewegten Bild zum Standbild gekommen. Irgendwann hat dann mein PC den Geist aufgegeben; Filme zu schneiden war ohne PC nicht möglich, da ist dann die Fotografie ins Spiel gekommen. Ich habe erst im Freundeskreis angefangen und das hat dann größere Ausmaße genommen. Aus Spaß habe ich dann größere Firmen und „Berlin Tag und Nacht“ wegen Fotografenjobs angeschrieben und Zusagen erhalten, das hat mir die Bestätigung gegeben, aus einer Leidenschaft meinen Beruf zu machen.

Wann hattest du dann deine erste eigene Kamera?

Ich habe mir irgendwann das Nachfolgemodell der Kamera meiner Mutter gekauft, das war, glaube ich, 2010 und meine erste eigene Kamera.

Wann hast du die Ausbildung zum Fotografen angefangen?

Direkt nach der Zusammenarbeit mit „Berlin Tag und Nacht“. Ich bin dann wieder nach Frankfurt gezogen und habe ein Jahr meine Ausbildung bei einem renommierten Fotografen angefangen, es gab jedoch Differenzen, weswegen ich nach einem Jahr die Ausbildung abgebrochen habe. Ich habe dort sehr viel gelernt, trotzdem habe ich mich dann selbstständig gemacht, das war ein großer Schritt, von dem mich viele abbringen wollten.

Bereust du diesen Schritt?

Niemals, das war die beste Entscheidung meines Lebens.

Wie lange bist du schon selbstständig?

Seit ich 18 Jahre alt bin, also schon seit drei Jahren.

Robert sitzt mit uns am Küchentisch, irgendwann bemerkt er, dass die Schwester meiner Mitbewohnerin starke Ähnlichkeit zur YouTuberin Melina Sophie besitzt. YouTube spielt auch in Roberts Leben eine Rolle.

Neben der Fotografie spielt auch YouTube eine Rolle in deinem Berufsalltag. Wie bist du darauf gekommen auf YouTube aktiv zu werden?

Durch Freunde. Ein guter Kumpel, der bei den Lochis, deutsche YouTuber, die Musik und Comedy machen, mitmischt, hat mich darauf gebracht. Ich habe gesehen, wie groß die Reichweite von YouTube sein kann und dachte mir, dass ein YouTube-Channel praktisch wäre, um auch meine Reichweite als Fotograf und Filmemacher zu steigern!

Youtube ist also eine Nebensache?

Genau, irgendwie sowas wie ein Hobby.

Bist du sonst noch auf anderen sozialen Netzwerken unterwegs?

Ich bin im Grunde nur auf YouTube, Instagram und Facebook aktiv. Im Internet bin ich sonst gar nicht kommerziell vertreten.

Robert ist 21, organisiert seinen Alltag und seinen Beruf. Das ist beeindruckend, wenn man bedenkt, dass es vielen von uns schon schwer fällt sich vor 13 Uhr aus dem Bett zu quälen. Die Univeranstaltungen sorgen dafür, dass viele Studierende sowas wie einen geregelten Tagesablauf besitzen.

Du arbeitest ja deutschlandweit, sogar international. Wie kann man sich eine normale Woche in deinem Leben vorstellen?

Das ist unterschiedlich. Als Selbstständiger teilt man sich seine Aufträge und seine Zeit selbst ein.

Okay, aber hast du sowas wie einen Arbeitsalltag?

Ja klar, fast jeden Tag. Manchmal habe ich Projekte, die mehrere Woche dauern. Es kommt immer auf die Auftragslage an.

Veröffentlichst du alle deine fertigen Arbeiten?

Nein, es muss immer irgendwie passen. Meine Internetseite besteht zum Beispiel ausschließlich aus Hochzeitsbildern, weil mir das Spaß macht und ich in dieser Branche mittlerweile gut Fuß fassen konnte. Aber die Seite bräuchte auch mal einen neuen Anstrich, das habe ich alles selbst nach dem Baukastenprinzip gemacht.

Wie ist so dein Feedback beziehungsweise wie reagierst du auf schlechtes Feedback?

Kommt darauf an, wie es formuliert ist. Meistens reagiere ich aber gar nicht und versuche es zu ignorieren. Früher habe ich Fehler immer an mir gesucht, generell nehme ich schlechtes Feedback mittlerweile aber eher als Motivation an, um mich zu verbessern.

Hast du Vorbilder?

Natürlich, die ganzen großen Filmemacher:innen, wie Spielberg. Aber genauso erfolgreich zu sein ist gar nicht mein Ziel und wahrscheinlich auch utopisch. Träume kann man haben, aber manche Träume sind einfach unrealistisch.

Bist du zufrieden mit dem was du machst?

Sicher! Ich lebe meinen Traum. Ich wollte das schon immer machen, erst nur aus Spaß, aber dann habe ich gemerkt, dass ich Potential habe, um daraus mehr zu machen. Besser geht es eigentlich nicht!

Was sind deine nächsten Ziele für die Zukunft?

Ich hab mir einen Jahresplan gemacht. YouTube habe ich immer schleifen lassen, aber ich will da Fuß fassen, damit ich meine Reichweite noch weiter ausbauen kann. Das soll heißen, dass ich regelmäßig Videos hochladen möchte. Die Viralität bei YouTube ist enorm. Meinen Papa habe ich auch in die Zukunftsplanung integriert, er ist sowas wie mein Anlaufpunkt für alles. Er sagt mir ehrlich, was er gut und schlecht findet. Er hat direkt gesagt: „Vergiss es, dass du mit YouTube Kohle machst!“, aber darum geht’s mir auch nicht. Youtube ist Werbung, Promotion für meine Leidenschaft.

Was würdest du Studierenden raten, die sich in einer ähnlichen Situation wiederfinden wie du?

Sie sollen das machen, wofür sie blühen. Jeder soll seinen eigenen Weg gehen und versuchen das zu erreichen, was man will. Ich meine Bill Gates hat es auch geschafft, also warum nicht irgendeiner von uns?

FYI Wir wünschen Robert viel Erfolg und Leidenschaft für seine weitere Karriere. Um ihn auf seinem Weg zu begleiten könnt ihr ihn auf YouTube, Instagram und Facebook verfolgen. Sein Portfolio ist ebenfalls online abrufbar, falls ihr demnächst mal heiraten solltet.

FOTO: Luis Penner

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