Sneak Review #101: The Disaster Artist (Teil 1 der Doppel-Sneak)

Sneak Review #101: The Disaster Artist (Teil 1 der Doppel-Sneak)

Diese Woche mit einer Doppel-Sneak und daher auch gleich zwei Sneak Reviews. Teil 1:Die Komödie „The Disaster Artist“ von James Franco erzählt die Geschichte des schlechtesten Films aller Zeiten.

Stell dir vor du hast kein Talent, keine Ahnung vom Filmgeschäft, aber dafür eine Vision und ein Konto, das einem Fass ohne Boden gleicht. Willkommen in der Welt von Tommy Wiseau!

„You have to be the best and never give up!“

Der junge Greg Sestero (Dave Franco) möchte Schauspieler werden, ist aber leider viel zu unsicher dafür. In seinem Schauspielkurs lernt er den selbstbewussten Tommy Wiseau (James Franco) kennen und fragt ihn, ob sie zusammen üben wollen. Die beiden werden Freunde, entdecken ihre gemeinsame Faszination für James Dean und beschließen, nach Los Angeles zu gehen, wo Tommy eine kleine Wohnung hat. Dort wollen sie an ihrer Schauspielkarriere feilen. Doch schnell wird klar: Greg ist nicht der Einzige, der nicht weiß, was er tut. Er wird zwar bei einer Agentur unter Vertrag genommen, bekommt aber kaum Jobs. Und auch Tommy überschätzt sich maßlos und findet keine Jobs, was unter anderem an seinem osteuropäischen Nuschel-Akzent liegt, den er vehement abstreitet. Also beschließt er, einen eigenen Film zu drehen, indem er die Hauptrolle spielt.

Gut 4 Jahre später: Das Drehbuch zu „The Room“ ist fertig. Tommy finanziert die Produktion, kauft viel zu teure Ausrüstung, engagiert eine Crew und castet zusammen mit Greg Schauspieler. Doch der Dreh ist chaotisch: Tommy hat keine Erfahrung, er behandelt die Crew schlecht und entwickelt allerlei Starallüren. Der Film schluckt immer mehr Geld und keiner weiß so genau, woher Tommy überhaupt das ganze Geld hat. Doch Greg glaubt immernoch an Tommy und seinen Film.

Der wahrscheinlich beste schlechteste Film der Welt

So lustig die Figur Tommy Wiseau auch ist, irgendwie ist es auch traurig, dass niemand diesen komischen Vogel ernst nimmt. Denn am Ende wird klar: die Geschichte beruht auf einer wahren Begebenheit. Wiseaus Film „The Room“ „feierte“ 2003 tatsächlich Premiere und Wiseau bezahlte die Kinos dafür, den Film zwei Wochen lang zu spielen. Dieser ist so ziemlich der schlechteste Film der Welt, Handlungsstränge verlaufen sich im Sand und Wiseau ist ein grottenschlechter Schauspieler. Wiseau gab rund 6 Millionen US-Dollar für den Film aus, er spielte weniger als 1000$ ein. Greg Sestero schrieb 2013 das Buch „The Disaster Artist“, auf dem der gleichnamige Film beruht. Es ist zwar skurril, aber ebenso lustig mit anzusehen, wie Tommy so ziemlich alles falsch macht, was man falsch machen kann, aber dabei so unglaublich überzeugt von sich ist. Er wird damit zwar nicht reich, aber das ist er ja auch schon. Und berühmt ist er jetzt auch noch.

James Franco, der, wie Wiseau im Original Regie und Hauptrolle in „The Disaster Artist“ übernimmt und als Tommy Wiseau kaum wiederzuerkennen ist, bekam im Januar 2018 zurecht einen Golden Globe als bester Hauptdarsteller. Seine fast schon umheimlich präzise Darstellung Tommy Wiseaus wird einem erst am Ende des Film bewusst, als Szenen aus dem Film mit dem echten Film „The Room“ nebeneinander gestellt werden. Und auch sonst ist „The Disaster Artist“ vollgepackt mit bekannten Schauspielern wie Zac Efron, Seth Rogen oder Bryan Cranston, die teils nur kleine Rollen übernehmen oder sich selbst spielen. Der Film ist abwechslungsreich und witzig und nimmt zum Ende hin eine interessante Wendung. Man erwartet, dass der Film doch noch gut und ein Erfolg wird, stattdessen bleibt „The Room“ so schlecht wie erwartet, trotzdem ist das Ende nicht enttäuschend. Ingesamt ein guter Film, der weder mit sich wiederholenden Pointen langweilt, noch ein vorhersehbares Ende nimmt.

Der Film startet am 1. Februar in den deutschen Kinos.

FOTO: Warner Bros. Entertainment GmbH

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