Herr K. regt sich auf: Über Menschen mit Stock im Arsch

Herr K. regt sich auf: Über Menschen mit Stock im Arsch

Herr K. mag keine Spießer. Ganz im Gegenteil: Er hat ein großes Herz für Traumtänzer.

Darf ich euch Manuela vorstellen? Manuela ist zwanzig-irgendwas Jahre alt, studiert und führt ein ganz normales Leben. Ihre Freunde beschreiben sie oft als chaotisch, verwirrt und nachdenklich. Einmal wurde Manuela sogar vorgeworfen, dass sie ihr Leben nicht im Griff hätte. Manuela geht selten in die Bibliothek, weil wenn sie dort ist, starrt sie sowieso nur aus dem Fenster und beobachtet andere Menschen. In Gesprächen ist sie oft unaufmerksam und verliert sich in ihrem Kopfkino, weil Traumwelten plüschiger, rosaner und angenehmer sind als die Realität. Manuela stellt sich oft die Frage, ob das eigentlich alles so okay ist, oder ob sie sich ändern sollte. An alle Manuelas und auch Manuelos unter euch: Bleibt wie ihr seid, es ist alles vollkommen in Ordnung mit euch!

Im Grunde ist es so. Jede:r kennt doch irgendeinen Menschen, der gedankenversunken durch das Leben tingelt, zwischen Abgabefristen und rosa Glitzereinhornkotze. Wie J.D. aus „Scrubs“, Malcolm aus „Malcolm in the Middle“ oder Meredith aus „Grey’s Anatomy“. Labels sind nicht so meins, aber „Traumtänzer*in“ ist ein Klangorgasmus in meinen Ohren. Ein schönes Label für schöne Menschen. Wenn der:die Traumtänzer:in ein Pokémon wäre, wäre es irgendeine Mischung zwischen Pikachu, Pumeluff und Abra. Im PokéDex würde stehen: „Traumtänzer*in, das Schlafpokemon. Traumtänzer*in verbringt sein*ihr fast gesamtes Leben im Halbschlaf. Um Gegner*innen zu verwirren, dient die Attacke Gedankentango, mit der sich Traumtänzer*in aus fast jeder Situation befreien kann.“

Ist der Stock schon so tief in deinem After?

Tanzen deine Gedanken Tango oder ist der Stock, den du geschluckt hast, schon so tief in deinen After gewandert, dass du nicht mehr weißt, was Spaß bedeutet? Ich will nicht konstatieren, dass Traumtänzer*innen die besseren Menschen sind, nur eben angenehmere. Ihr seid keine Verpeiler*innen, Nullchecker*innen, Nervensägen oder unzuverlässig. Die anderen Menschen, die sowas über euch erzählen, wissen einfach nicht, wie man Gedankentango tanzt, weil jeglicher Funken Spannung in ihren Leben schon von Realität und Selbsthass zerfickt wurde. Ich weiß, es ist schwer auf sowas zu scheißen, aber haltet euch einfach vor Augen, dass im Grunde jede*r so sein will, wie ihr und jede*r, der*die das Gegenteil behauptet, ist ein verlogener Hund. Klingt einfach, ist auch einfach – für normale Menschen auf jeden Fall, aber nicht für Traumtänzer*innen. Sie glauben an das Gute in der Menschheit, sind empathisch und hilfsbereit. Selbst ich, als Nicht-Harry-Potter-Fan weiß: „Die wären Hufflepuffs!“

Deswegen nun abschließend nochmals ein paar Worte an jene Verbitterten, denen es im Sommer zu heiß und im Winter zu kalt ist, die nie genug bekommen und ihre Fresse so weit aufreißen, dass man denken könnte, es wäre ein Wurmloch zu einer Parallelwelt: Hebt mal ab, von oben sieht man besser! Tanzt mal Tango mit euren Gedanken und dreht euch dabei so schnell im Kreis, bis die Grenze zwischen Realität und Fiktion verschwimmt. Ich bin mir sicher: Die Welt wäre eine bessere, wenn die Menschheit verträumter durch’s Leben ginge und jede*r durch eine Wunderlandbrille sehen würde. Im Grunde ist es nämlich so: Das alles ist ein komplett zugeschissenes, stinkendes Klo und Traumtanzen ist das Raumspray oder eben der Streichholzanzündtrick, falls ihr euch damit besser identifizieren könnt.

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