Marburg, deine Musik: Tricor

Marburg, deine Musik: Tricor

Wir sitzen im Proberaum von „Tricor“. In dem engen, aber gemütlichen Raum dekoriert mit Teppichen, Kerzen und Lichterketten und einer Menge Technik-Kram, verbringen Robert, Paul und Chris nicht nur ihre Freizeit: Hier wird gejammt, hier wird an neuen Songs gebastelt, hier wird auch mal ein Bierchen gezischt – hier entsteht Tricor. Wer Tricor überhaupt ist, was für Musik sie machen und wie ihre Zukunftspläne aussehen, das erfahrt ihr hier.

PHILIPP: So ihr beiden. Wer sind denn überhaupt Tricor?

Rob: Ich heiße Robert, bin 28, nein 29 (lacht) – ich spiele Gitarre und singe.

Paul: Ich bin Paul, bin 29, spiele Bass. Der andere ist nicht da, das ist der Chris aka. Otter, der ist 27 und macht so Pre-Production-Kram. Also der ist an den Tasten. Und zusammen sind wir Tricor.

Wie seid ihr denn eigentlich auf diesen Namen gekommen? Der ist ja schon etwas spezieller.

Paul: Also das hat erst mal gar nichts damit zu tun, dass wir drei sind und das „Tri“ heißt. Weißt du, wie es riecht, wenn die Erde trocken ist und es dann regnet? Dieser Geruch? Das bezeichnet man als „Petrichor“ und davon ist das abgeleitet.

Und warum seid ihr ausgerechnet darauf gekommen?

Rob: Man verbindet damit ein schönes Gefühl, finde ich. Im Sommer, wenn es so drückend heiß ist und du weißt genau gleich fängt es an zu regnen, dann ist das irgendwie schön.

Paul: Das passt auf jeden Fall auch zu unserer Musik!

Apropos Musik! Wie würdet ihr eure Musik denn beschreiben?

Rob: Ein trauriges Chaos.

Paul: Ein trauriges Chaos, was manchmal ziemlich sortiert ist. Man hört bei uns ziemlich viele Einflüsse von dem, was uns eben so beeinflusst. Wir haben mal gesagt, es ist ein Mix aus „Shoegaze“ und „Cold Wave“. Also eigentlich trifft es das mit dem warmen Sommerregen ganz gut. Es ist alles etwas schwerschludrig vermittelt. Positive eben so wie negative Gefühle.

Wie lange gibt es „Tricor“ denn jetzt schon?

Rob: Offiziell seit Herbst 2019.

Paul: Echt?

Rob: Also offiziell so wie wir jetzt sind (lacht).

Und inoffiziell?

Rob: Inoffiziell geht das schon ein paar Jahre mit Paul und mir. Damals haben wir noch in der WG-Küche alles aufgebaut und die ersten Ideen geschrieben und aufgenommen.

Wie habt ihr euch denn kennengelernt?

Paul: Also Robert und ich kommen aus Dresden. Da hatten wir dann durch Freunde ab und zu was miteinander zutun gehabt. Und dann hatten wir mal einen sehr intensiven Sommer zusammen, 2017 oder?

Rob: Ja.

Paul: 2017 – das ist der Ursprung der Musik, der Idee und dem Gefühl, was wir versuchen zu vermitteln. Rob ist dann ins Ausland. Da haben wir aber schon gesagt, wenn er wieder kommt, dann machen wir irgendwas Neues – ziehen in eine andere Stadt, fangen an zu studieren und machen Musik zusammen.

Und den Chris kanntet ihr dann auch schon in Dresden?

Paul: Ne, den haben wir durch eine gemeinsame Freundin hier in Marburg kennengelernt. Robert und ich hatten eine Vision im Kopf, wie die Musik klingen soll, aber zu zweit war das nicht umsetzbar. Wir brauchten also einen „dritten Mann“. Im Endeffekt hat das mit ihm so gut gepasst, dass ich jetzt sagen würde „Tricor“ ist nur „Tricor“, wenn wir drei zusammen sind.

Was macht eure Musik denn so besonders?

Rob: Ich denke, es ist die Mischung aus Einflüssen. Es ist halt keine „Blaupause“ von „Cold Wave“ und „Shoegaze“, sondern diese Mischung aus organischen und anorganischen Elementen, die das vielleicht ein bisschen herausstechen lässt.

Paul: Unser erster Song war „the room“ und das ist eigentlich gar nicht das, was wir machen wollten. Aber wir waren alle mega begeistert davon. Dann hat sich irgendwann diese Nischenmusik daraus entwickelt. Ist es Nischenmusik?

Rob: Vermutlich ja (lacht).

Wo habt ihr denn hier in Marburg schon mal gespielt bzw. wo kann man euch vielleicht mal live sehen?

Rob: Das ist eine ziemlich traurige Geschichte. Wir hatten erst die Möglichkeit, einmal live zu spielen. Das war dieses Jahr im Januar in der „Cavete“. Das war eine ziemlich wilde Zeit, der letzte Winter. Wir haben ja erst im Herbst zusammengefunden und dann mussten wir innerhalb von 60 Tagen einen Gig vorbereiten und es war noch kein einziger Song geschrieben! Der Rest musste halt in der kurzen Zeit passieren, also es war kurz vor Burn-out eigentlich (lacht). Trotzdem war es auf jeden Fall eine intensive, aber auch sehr schöne Zeit.

Was ist denn so in den nächsten Monaten bei euch geplant? Kommt wieder was?

Rob: Ja! Am 6.12 dieses Jahr kommt unsere neue EP „Pools of Midnight“ die haben wir mit Jared Artaud produziert, das ist der Gitarrist und Sänger von den „Vacant Lots“ aus New York. Darauf freuen wir uns ziemlich.

Und wie sieht euer Plan nach der Pandemie aus?

Paul: Jared, unser Produzent, hatte die grandiose Idee, dass wir bei der Europatour von „Vacant Lots“ mitfahren, um die quasi zu supporten als Vorband. Wäre natürlich absolut geil, aber im Moment macht keine Booking Agentur was Festes aufgrund der aktuelle Umstände.

Wo erfährt man denn am besten, wenn es was Neues von euch gibt?

Rob: Nächstes Jahr kommt unser Album raus, das erfährt man dann auf Instagram, Facebook – wenn noch jemand Facebook benutzt (lacht) – ansonsten Spotify.

Paul: Oder auch Knuddels oder SchülerVZ (lacht).

FOTO: Privat

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