Nach PHILIPP: Was macht Karina, Chefredakteurin 2021-2022, heute?

PHILIPP gibt es mittlerweile seit elf Jahren. Aber wo sind eigentlich die Ehemaligen heute? Und was haben sie von PHILIPP gelernt und mitgenommen? Das haben wir sie gefragt. Heute berichtet Karina Hein, die von 2018 bis 2022 für PHILIPP geschrieben hat, von ihrer Zeit beim Marburger Studierendenmagazin und wie es danach weiterging.
Jahrelang zählte der obligatorische Keks zum Chai-Latte am Montagmorgen zu meinem studentischen Wochenstart, wenn sich die Redaktion von PHILIPP zur Sitzung in der Oberstadt traf. Ich erinnere mich noch genau, wie ich 2018 in meinem zweiten Semester das erste Mal dabei war – etwas aufgeregt wurde ich direkt ins Team aufgenommen und habe mich direkt wohlgefühlt. Für meinen ersten Artikel habe ich an einem Plogging-Lauf (Müllsammeln beim Joggen) teilgenommen und darüber berichtet – und mein erster Artikel war geschrieben.
Ich denke gerne zurück an die lieben Menschen, die ich durch PHILIPP kennenlernen konnte und mit denen man sich auch mal über die Redaktionssitzungen hinaus getroffen hat – sei es bei WG-Partys, Kneipenabenden oder auf dem Marburger Weihnachtsmarkt. Auch meine Leidenschaft für Kulturveranstaltungen konnte ich durch Sneak-Previews, Theaterbesuche und Interviews mit Marburger Kulturschaffenden einbringen.
PHILIPP war auch ein persönlicher Augenöffner, um sich mit vielen verschiedenen Themen auseinanderzusetzen und dazuzulernen. Einmal haben wir ein Konzert im Q veranstaltet, um Spenden zu sammeln, was viel Spaß gemacht hat – und auch bei den Ersti-Wochen waren wir immer mit einem Stand vertreten. Generell waren der Zusammenhalt und der Austausch innerhalb der Redaktion immer sehr inspirierend und bestärkend.
2021 übernahm ich dann gemeinsam mit Sebastian Ridder die Chefredaktion von Karen von Rüden. Zu Pandemiezeiten waren wir nur noch ein kleines Online-Team. Das war natürlich herausfordernd, aber trotzdem haben wir immer versucht, PHILIPP zu erhalten. Umso schöner zu sehen, was jetzt daraus geworden ist und dass auch Studi-Generationen nach uns sich noch kreativ ausprobieren. Denn genau das schätze ich sehr an meiner Zeit bei PHILIPP: Jede*r konnte immer eigene Ideen einbringen, man war immer auf dem aktuellen Stand, was in und um Marburg los war und konnte sich durch verschiedene Textformen ausprobieren. Ich würde auch sagen, dass PHILIPP immer mal wieder positiv bei Vorstellungsgesprächen zur Sprache kam, was mir auch in beruflicher Hinsicht sehr weitergeholfen hat.
Seit meiner Zeit beim Magazin hat sich viel verändert, doch die Freude am Schreiben, die ich im journalistischen Sinne erst durch PHILIPP so richtig in meinen Alltag integrieren konnte, ist geblieben. 2022 habe ich mich dann vom Kapitel Marburg – und auch von PHILIPP – verabschiedet und begonnen, im Master Literatur und Medien in Bamberg zu studieren. Den Studi-Magazinen bin ich treu geblieben – in Bamberg schrieb ich für die Studentische Zeitschrift für Literaturkritik Rezensöhnchen, die ich auch zwei Semester leitete. So konnte ich das journalistische Schreiben mit meiner Liebe zu Büchern zusammenbringen.
Auch in beruflicher Hinsicht spielt der Journalismus noch eine Rolle: Nach einem Praktikum im Lokaljournalismus arbeite ich neben dem Studium noch als freie Mitarbeitern bei einer fränkischen Lokalzeitung. PHILIPP und die damit verbundenen positiven Erinnerungen haben sicherlich einen großen Teil dazu beigetragen, dass ich das Schreiben nie aus den Augen verloren habe und immer noch gerne über gesellschaftliche, kulturelle und soziale Themen berichte – die noch dazu um meine Liebe zu der Literatur ergänzt wurden.
Was andere ehemalige Redaktionsmitglieder heute machen, erfahrt ihr hier.