Stadt für alle: Das AStA-Referat für Wohnen und Freiräume stellt sich vor

Stadt für alle: Das AStA-Referat für Wohnen und Freiräume stellt sich vor

verwendetes Logo: AStA-Referat für Wohnen und Freiräume

Teure Mieten, die elendige Wohnungssuche und dann noch der Stress mit Vermieter*innen. Alle Studierenden kennen die Probleme, die das Thema Wohnen scheinbar mit sich bringt. Wir finden, dass es höchste Zeit ist, diese politisch zu bearbeiten. Gemeinsam wollen das AStA-Referat für Wohnen und Freiräume und das PHILIPP-Magazin darauf aufmerksam machen und die Betroffenen in der Reihe Marburger Mietgeschichten zu Wort kommen lassen. Zum Auftakt der Reihe stellt sich das Referat vor.

Wir – drei durch das Studierendenparlament gewählte Studierende, die das AStA Referat für Wohnen und Freiräume von Ende Oktober 2023 bis Oktober 2024 besetzen – wollen mit unserer Arbeit in diesem Themenbereich die Interessen der Studierendenschaft vertreten und unsere Kommiliton*innen bei aufkommenden Problemen unterstützen. Daher ist es unabdingbar, dass wir als Studierendenschaft – unabhängig von Unterschieden – gemeinsam Lösungskonzepte entwickeln, um diese bei den Verantwortlichen einzufordern.

Mit der Artikel-Reihe Marburger Mietgeschichten wollen wir in Kooperation mit PHILIPP eure Erfahrungen sichtbar machen. Wir alle kennen solche Erfahrungen, häufig bleiben sie aber dennoch in den eigenen vier Wänden oder Freund*innenkreisen. Da wir die Wohnungskrise für ein strukturelles Problem halten, sehen wir diese Probleme nicht als Einzelfälle sondern als Symptome eben dieser Krise. Vor diesem Hintergrund halten wir es für notwendig, sie aus einer sozial-politschen Perspektive zu thematisieren. Bevor diese Serie startet, wollen wir über unser Referat berichten: Was gehört eigentlich zu unseren Aufgaben? Was ist uns wichtig? Wir haben unsere Arbeit in fünf verschiedene Aufgabenbereiche unterteilt, die wir euch im folgenden kurz vorstellen wollen.

Wohnungsnot zum Semesterbeginn bekämpfen

In Marburg gibt es seit Jahren zu wenig bezahlbaren Wohnraum. Jedes Jahr aufs Neue gibt es deshalb, vor allem aber verstärkt zum Semesterbeginn, Probleme bei der Wohnraumvermittlung. So finden jedes Jahr einige Kommiliton*innen keinen Wohnraum, müssen in Notunterkünften, in Hotels oder auf dem Campingplatz übernachten, für Stunden pendeln oder brechen aufgrund dieser Umstände ihr Studium sogar ab. Obwohl die Universität und das Studierendenwerk darum wissen, sind Versuche dieses Problem nachhaltig zu bekämpfen in den letzten Jahren/ Jahrzehnten gescheitert. Wir werden uns in diesem Jahr erneut dafür stark machen, dass es einen vernünftigen Krisenplan gibt.

Wohnheime organisieren

In den Wohnheimen des Studierendenwerks Marburg leben über 2.000 Studierende. Viele dieser Gebäude sind heruntergekommen, in manchen gibt es immer noch kein WLAN und fast überall fehlt es an Möglichkeiten einer ernsthaften Mitbestimmung. Wir wollen uns dafür einsetzen, dass es in allen Wohnheimen gewählte Hausvertretungen gibt, die bei Entscheidungen des Studierendenwerks miteinbezogen werden. Uns ist aber auch bewusst, dass einige Probleme durch die strukturelle Unterfinanzierung des Landes Hessen begründet sind. Auf diese Problematik wollen wir in unserer Arbeit aufmerksam machen, um ein Bewusstsein dafür zu schaffen und dagegen gemeinsam vorgehen zu können.

Aufklärung, Empowerment und Interessenvertretung

Was für Rechte wir als Mieter*innen haben bleibt für viele oft unklar. Mietverträge, -erhöhungen und Nebenkostenabrechnungen sind häufig rechtlich unhaltbar und können daher angefochten werden. Wir wollen dabei helfen über diese Rechte aufzuklären und ermutigen, sich mit Mitbewohner*innen und Nachbar*innen zu vernetzen und unrechtmäßigem Verhalten der Vermieter*innen zu widersprechen. Darüber hinaus können wir in Gremien als Interessenvertretung agieren. Auch Öffentlichkeitsarbeit wie die Serie Marburger Mietgeschichten sehen wir als Teil davon.

(Über-)regionale Vernetzung und Bündnisarbeit

Die Wohnungsfrage lässt sich nicht in Marburg und nicht nur aus studentischer Perspektive lösen. Deshalb betrachten wir es als notwendig, sich mit anderen zu vernetzen und Bündnisse zu bilden, um unserem Interesse nach bezahlbarem und diskriminierungsfreiem Wohnen nachzugehen. Auf regionaler Ebene sind wir daher im Bündnis Marburg gegen Mietenwahnsinn aktiv. Auf überregionaler Ebene gibt es zur Zeit keine etablierten Bündnisse zu studentischem Wohnen, obwohl die Lage in vielen Städten prekär ist. Eine Vernetzung in Hessen über die Landes ASten Konferenz (LAK) steht gerade in den Anfängen. Wir stehen auch in Kontakt mit dem freien Zusammenschluss der Student*innenschaften (fzs) und werden uns so bemühen sich auch auf Bundesebene zu vernetzen.

Studentische Freiräume

„Marburg hat keine Uni, Marburg ist die Uni“ – Wir alle kennen diesen Slogan, doch schaut man sich um, ist festzustellen, dass es außer den heruntergekommenen Räumlichkeiten des AStA keine zentralen selbstverwalteten Räume für die Studierendenschaft gibt. In Marburg vermissen wir also einen Raum, der von Studierenden für Studierende geschaffen wurde – einen studentischen Freiraum, wie es sie zum Beispiel in Kassel und Frankfurt als Studierendenhaus und Café gibt. Aufgrund dieses Mangels wollen wir uns aktiv für selbstverwaltete Räumlichkeiten einzusetzen, die ein lebendiges studentisches Sozialleben fördern. Hier können Studierende in einem freundlichen und inklusiven Ambiente zusammenkommen, um ohne Lern- oder Konsumstress in den Austausch zu kommen. Die Initiierung eines studentischen Freiraum als sozialer Treffpunkt insbesondere für diskriminierte und marginalisierte Gruppen bietet die Möglichkeit, einen Raum zu schaffen, der sozialen Fortschritt fördert und eine Vielzahl von Veranstaltungen ermöglicht. Wir haben hierfür ein Konzept geschrieben, dass wir mit der Universitätsverwaltung besprechen werden.

Darüber hinaus möchten wir in dieser Legislatur die bestehende Haus- und Freiraumprojekte unterstützen und uns weiterhin mit anderen Projekten vernetzen. Wir stehen außerdem jederzeit für Fragen, Ideen und Hilfe bei Finanzanträgen zur Verfügung.

Mehr über das Referat für Wohnen und Freiräume erfahrt ihr auf der Website oder auf Instagram

(Lektoriert von hab und let.)

AStA-Referat für Wohnen & Freiräume

2 Gedanken zu “Stadt für alle: Das AStA-Referat für Wohnen und Freiräume stellt sich vor

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