Erdbeben in der Türkei und Syrien: Wie ihr Betroffenen helfen könnt

Erdbeben in der Türkei und Syrien: Wie ihr Betroffenen helfen könnt

Seit letzter Woche erreichen uns erschütternde Bilder aus der Türkei und aus Syrien. Menschen, die unter Trümmern liegen. Menschen, die um ihr Überleben kämpfen. Kinder, die ihre Eltern verloren haben. Eltern, die ihre Kinder verloren haben. Bilder, die um die Welt gehen. Bilder, die in uns Trauer, Wut und Empörung hervorrufen. Wie nach jeder Katastrophe: Spendenlinks werden geteilt, um Sachspenden wird dringend gebeten, und an die Solidarität wird appelliert. Wir haben euch die Situation zusammengefasst und geben Orientierung, wie ihr, als Studierende, Betroffenen helfen könnt.

Die Erdbeben

Am Montag, dem 06. Februar 2023, erschütterte das erste Erdbeben mit einer Stärke von 6,7 gegen 4:17 Uhr den Südosten der Türkei. Um 4:28 Uhr bebte es zum zweiten Mal, mit einer Stärke von 7,8. Auch Grenzgebiete, wie Aleppo oder Idlib in Syrien, sind von den starken Erdbeben betroffen. Seither gab es 22 kleinere Nachbeben, über 40.000 Tote, rund 80.000 Verletzte und 373.780 Geflüchtete. Insgesamt sind 26 Millionen Menschen von den Erdbeben schwer getroffen worden. Seit Montag, dem 06. Februar 2023, laufen die Bergungsarbeiten und es werden ständig Überlebende aus den Trümmern gerettet.

In den sozialen Medien sehen wir seit Tagen die gleichen Bilder. Menschen, die nicht nur Familienangehörige, Freund:innen und Bekannte, sondern auch ihr Obdach, ihren ganzen Besitz und all ihre Hoffnung verloren haben. Umstände, in die wir uns gar nicht hineinversetzen können. Doch insbesondere Bilder und Videos, die im Netz im Umlauf sind, steigern unsere Bereitschaft, Betroffenen zu helfen. Leider besteht schnell die Gefahr, an sowohl dubiose als auch intransparente „Organisationen“ zu spenden, wovon die Opfer nur wenig bis gar nicht profitieren. Vor allem den Nordwesten Syriens erreichen Spenden nur schwer, da diese stark betroffenen Gebiete nicht von Assads Regime kontrolliert werden, durch dessen Hände die meisten Gelder und Hilfsleistungen fließen. Die White Helmets (der syrische Zivilschutz) sind, was Rettungen und Bergungen angeht, größtenteils auf sich allein gestellt.

Geld- statt Sachspenden!

Obwohl im Laufe der Woche immer wieder um Sachspenden gebeten wurde, bitten die meisten vertrauenswürdigen größeren Organisationen um Geldspenden, da die Organisation und Handhabung von Sachspenden kompliziert ist. Das Ordnen und Sortieren koste die Helfer:innen nicht nur Kraft, sondern auch viel Zeit. Authentische Organisationen zogen zuerst mit am „Strang“ der Sachspenden, jedoch schlossen sie schließlich die Annahmen, da viele Menschen diese Möglichkeit als Entsorgungsmöglichkeit für unbrauchbare Dinge nutzten, statt wirklich mitzuhelfen. Stellen, die weiterhin Sachspenden annehmen, hoffen weiterhin darauf, dass Helfende entweder sauber geordnete Kleidung, sortiert in Kartons, mitbringen oder neugekaufte Babynahrung, Medikamente und andere essenzielle Dinge abgeben. Tagesaktuelle Annahmestellen in eurer Nähe findet ihr im Internet.

Offizielle Organisationen, die innerhalb der Türkei und Syrien flexibler agieren können als helfende Privatpersonen oder Gruppen von religiösen Institutionen, sammeln weiterhin Spendengelder, mit denen sie vor Ort Utensilien nach Gebrauch kaufen können. Natürlich sollte man in Zeiten der Krise darauf achten, sich selbst nicht zu vernachlässigen, weshalb viele Hilfsorganisationen ebenso ausdrücklich empfehlen, nur das beizutragen, was in der eigenen Kapazität verkraftbar ist. Wer also weder brauchbare Sachspenden noch Geldspenden beisteuern kann, sollte kein schlechtes Gewissen haben. Denn auch das Teilen der bestehenden Spendenaktionen ist eine große Hilfe, die die Situation der Menschen in der Türkei und in Syrien verbessern könnte. Auch das Sprechen und Aufklären über die Umstände in den betroffenen Gebieten kann bereits helfen. So können mehr Menschen ihren Beitrag leisten und Betroffene aus den Erdbebengebieten fühlen sich nicht vergessen. Des Weiteren könnt ihr versuchen, eine emotionale Stütze für diejenigen zu sein, die Familie, Freund:innen und Bekannte in der Türkei und Syrien haben.

(Lektoriert von hab und Gast.)

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