Sneak Review #139 – Night School

Sneak Review #139 – Night School

Mit „Night School“ inszeniert Malcolm D. Lee eine typisch amerikanische Highschool-Komödie. Der Clou: Die Schüler sind alle schon erwachsen. Kevin Hart wirkte beim Drehbuch mit und spielt die Hauptrolle. Ob „Night School“ die Prüfung besteht, lest ihr in der heutigen Sneak Review.

Wir schreiben das Jahr 2001. Der minder begabte Highschoolschüler Theodore „Teddy“ Walker (Kevin Hart) ist verzweifelt. Die Abschlussprüfungen stehen an und er kann überhaupt nichts. Seine Eltern sind enttäuscht, seine Schwester macht sich über ihn lustig und er hat die Schnauze voll. Noch in der Prüfung bricht er ab, mit der starken Prophezeiung, irgendwann viel Geld, ein schickes Auto und eine schöne Frau zu haben und nicht, wie seine Mitschüler, in Schulden zu versinken.

17 Jahre später

Die Prophezeiung scheint sich erfüllt zu haben. Teddy fährt Porsche, neben ihm eine schöne Frau. Jedoch ist Teddy noch nicht ganz am Ziel. Er ist erfolgreicher Verkäufer in einem Grill-Geschäft. Seine Freundin verwöhnt er auf Pump, irgendetwas muss sich ändern, damit er nicht alles verliert. Die Chance lässt nicht lang auf sich warten. Sein Chef möchte ihm, als Anerkennung seiner Leistung, den Laden nach seinem Ausscheiden vermachen. Endlich scheint das Glück zum Greifen nahe. Teddy beschließt, seiner Freundin einen Antrag zu machen, im Laden bei Kerzenschein. Doch dann geschieht, was geschehen musste und der Laden fliegt in die Luft. Das Geld aus der Versicherung schnappt sich Teddys Chef und macht sich davon in den Ruhestand.

Back to school

Teddy ist arbeitslos und pleite, sein Porsche wird gepfändet. Er würde gerne bei einem Freund unterkommen und als Börsenmakler arbeiten. Jedoch hat er keinen Schulabschluss, den er dringend braucht, um Geld zu verdienen und seine Beziehung zu erhalten. Die Vergangenheit holt ihn ein. Und so beschließt Teddy, seinen Abschluss nachzuholen.

Er besucht seine alte Schule, wo inzwischen sein ehemaliger Schulkollege, Streber und Erzfeind Stewart (Taran Killam) Direktor ist. Stewart möchte sich an Teddy für die jahrelange Schikane rächen und versucht, ihm das Leben schwer zu machen. Jedoch erfährt Teddy Unterstützung von der sehr engagierten Lehrerin Carrie (Tiffany Haddish). Als guter Verkäufer versucht er zunächst, sich irgendwie um die Abendschule herumzumogeln. Er merkt aber schnell, dass Carrie auf so etwas nicht anspringt. Nur Leistung zählt. Und so muss sich Teddy abends durch den Schulstoff boxen, nachts lernen und tagsüber in einem christlichen Schnellrestaurant Geld verdienen. Bei alledem vernachlässigt er seine Beziehung.

Typischer Ulk aus den USA

„Night School“ ist eine typische amerikanische Komödie. Dabei gibt Kevin Hart sich größte Mühe, den Witz aufrechtzuerhalten, denn er trägt den ganzen Film. Die Handlung ist nichts innovatives oder noch nie dagewesenes. Nebencharaktere wie Carrie, Stewart oder die Mitschüler der Abendkurse sind schräg, lustig und sympathisch. Sie stehen aber leider häufig im kurzen Schatten des großen Kevin Hart, der, wie ein trotziges Kind, scheinbar immer einen draufsetzen muss, um im Rampenlicht zu bleiben.

Der Humor bedient sich vor allem an afro-amerikanischen Stereotypen und Klischees. Phasenweise scheint dieser stumpf und gezwungen. Die Mitschüler besitzen allesamt keine tiefergehenden Persönlichkeiten, haben aber hier und da ihre Momente. Der Film funktioniert, weil Kevin Hart mit viel Mimik, laut und leicht exzentrisch gut schauspielert. Alles um ihn herum ist jedoch absolute Nebensache. Wenn er einem die Geschichte auf der Bühne als Stand-Up präsentierte, würde der Film nicht vermisst.

„Night School“ startet am 15. November in den deutschen Kinos.

Foto: Universal Pictures

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