Zu Besuch bei einer Probe des (inoffiziellen) Studierendenchors

Zu Besuch bei einer Probe des (inoffiziellen) Studierendenchors

Bild: Elisa Freede 

Zusammen singen und Spaß haben, ganz ohne Druck – das steht bei dem letztes Jahr gegründeten studentischen Pop-Chor im Vordergrund. Unser Redakteur Noah hat eine Chorprobe besucht.

Bereits im vergangenen Oktober entstand unter der Initiative von Psychologiestudent Jonas der Pop-Chor Marburg. Der Pop-Chor grenzt sich klar ab von dem bereits seit mehr als dreißig Jahren bestehenden Uni-Chor. Bei dem neu geschaffenen Pop-Chor muss niemand vorsingen oder gar gesangstechnisches Knowhow mitbringen. Zusammen Spaß haben, sich weiterentwickeln – steht für Chorleiter Jonas ganz klar im Vordergrund.

Er wolle mit diesem Chor den Druck für Studierende nehmen, die vielleicht nicht ganz so ambitioniert sind, wie die doch teilweise professionell(er) ausgebildeten Sänger*innen des Unichores, die eine Aufnahmeprüfung in Form eines Vorsingens ablegen müssen. Er selbst habe auch keine professionelle musikalische Ausbildung absolviert und das sei auch gar nicht so wichtig. Wichtig sei nur, mit Herzblut dabei zu sein und Spaß zu haben. Einer Einladung von Jonas folgend, besuchte ich also für PHILIPP eine Probe des Chors.

Wie eine Palme im Wind

Die zweistündige Chorprobe beginnt mit einem viertelstündigen Stimm-Workout. Die vierzigköpfige Belegschaft vor Chorleiter Jonas übt sich in „Mimimi“- und „Fafafa“-Konsonant-Vokalübungen. Stimme lockern, das ist für die kommende Gesangseinheit Pflicht. Der Stimmapparat muss auf die richtige Betriebstemperatur kommen, sonst kann dies zu Verletzungen führen. Nachdem das erledigt ist, werden die einzelnen Stimmlagen – Bariton, Alt & Sopran – einzeln eingesungen, um die Stimme noch etwas mehr zu verfeinern. Doch nicht nur die Stimme soll dabei gelockert werden. Durch gymnastikähnliche Übungen, die mich an Palmen im Wind erinnern, soll auch der Rest des Körpers auf das Kommende vorbereitet werden. 

It’s the Circle of Students

Nach dem Aufwärmen geht es an die „Arbeit“. In dieser Gesangsstunde üben die Studierenden einen Teil eines Disney-Medleys. Heute steht der Ausschnitt „Circle of Life“ aus dem König der Löwen-Musical auf dem Plan – oder besser: auf dem Notenblatt. Ich muss zugeben, dass ich eine gewisse Gänsehaut verspüre, als ich die gesamte Stimmgewalt des Chores höre.

Dieses Gefühl bestätigen mir auch die beiden Dienstältesten, Martin und Laura, mit denen ich während der fünfzehnminütigen Pause spreche. Beide beschreiben mir eine unfassbare Freude, sich jede Woche im Dekanatssaal des Psychologie-Instituts einzufinden und dort mit vielen anderen Studierenden das zu tun, was sie lieben, fernab von jeglichem Druck. Der Spaß am Singen und die Freude, Teil dieses mitreißenden Projekts zu sein, sprang auch beim Zuhören direkt über. Die Studierenden proben aktuell für kleinere Auftritte; noch dieses Jahr noch wollen sie gemeinsam beim Marburger Abend auftreten. Wann genau das passiert, ist dabei noch nicht ersichtlich. 

Unterm (Takt)Strich…

Mein Fazit zu diesem ausgesprochen kurzweiligen Abend: eine große Empfehlung meinerseits. Die lockere Atmosphäre habe ich sehr genossen. Würde es mich noch länger in Marburg halten, würde ich definitiv selbst im Studierendenchor mitsingen. Wer jetzt Lust bekommen hat, auch große Disney-Balladen oder andere Hits zu schmettern, sollte sich dienstags von 19 bis 21 Uhr die Zeit nehmen und im Dekanatssaal des Psychologie-Instituts vorbeischauen.

(Lektoriert von nir und hab.)

Ist seit Mai 2023 Mitglied der Redaktion des PHILIPP-Magazin. Studiert Geschichte im Bachelor. Könnte quasi ins Haus der Geschichte einziehen, so oft und lang er die Ausstellungen in Bonn besucht hat.

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