Marburg kocht! auch dieses Semester

Marburg kocht! auch dieses Semester

Bild: Marburg kocht!

Am 24.04.24 geht das Studi-Projekt Marburg kocht! in die zweite Runde. Die Anmeldung zur Teilnahme ist noch bis zum 17.04.24 geöffnet. Bei PHILIPP haben wir für euch mit dem Orga-Team gesprochen und die erste Auflage des Running Dinners in Marburg evaluiert.

Es ist schon einige Monate her, dass kleine Grüppchen durch Marburg zogen und sich gegenseitig bekochten. Am 18.11.2023 fand erstmals das Event Marburg kocht! statt – ein Running Dinner, welches es in ähnlicher Form auch schon in anderen Städten wie Gießen und Erlangen gab. In Marburg luden Zweierteams für jeweils einen Gang eines Drei-Gänge-Menüs zu sich nach Hause ein. Für die weiteren Gänge wurden sie wiederum von anderen Teams bekocht. Zum Abschluss traf man sich im Q und ließ den Abend gemeinsam ausklingen. Mit der zweiten Auflage am 24.04.24 hofft das Orga-Team, Marburg kocht! als regelmäßiges Event in Marburg etablieren zu können. 

Kooperation von Stadt und Studis

Marburg kocht! wurde im Rahmen des CIM-Moduls von Studierenden der Philipps-Universität Marburg ins Leben gerufen. Das CIM-Modul ist ein interdisziplinäres Modul, das an das CIM-Hub – das Creative und Innovation Hub Marburg – angegliedert ist. Es handelt sich hierbei um eine Kooperation der Philipps-Universität mit der Stadt Marburg. Das Ziel ist die Förderung nachhaltiger und lokaler Kooperationen. Durch das CIM-Modul erhalten Studierende die Möglichkeit, eigene Projekte zu entwickeln und so die Stadt mitzugestalten. Neben Veranstaltungen zu Projektmanagement und interner Kommunikation steht die Erarbeitung und Durchführung eines eigenen Projekts im Vordergrund.

Für die Durchführung kooperieren die Studierenden mit lokalen Firmen und Institutionen. So wurden beispielsweise Daten zur Nutzung der Fahrradwege ausgewertet. Ziel war die Verbesserung der Infrastruktur innerhalb Marburgs. Aber auch die Info-Schilder am Oberstadtaufzug entstanden im Rahmen des CIM-Moduls. Für sein Projekt hatte sich das Orga-Team von Marburg kocht! zum Ziel gesetzt, Essen als soziales Event in den Vordergrund zu rücken. „Also das ist natürlich ein hoher Anspruch, aber dass Leute entdecken, dass Kochen Spaß macht. Also einmal für sich aber auch für andere. Und dass Essen auch einen großen sozialen Aspekt hat und sehr gemeinschaftlich sein kann”, fasst Benny vom Orga-Team dessen Motivation zusammen.

Kooperationen und Finanzierung

Für die Durchführung des Events kooperierten die Studierenden mit der Webseite spinfood.de und der Organisation foodsharing. Erstere stellen die Webseite für die Anmeldung und einen Algorithmus für die Zuteilung der Gänge und Routen zur Verfügung. foodsharing bot den Teilnehmenden an, am Tag vor dem Event bei ihnen gerettete Lebensmittel abzuholen. Auf die Frage, was die größten organisatorischen Herausforderungen waren, antwortet Benny: „Mitunter die größten Punkte waren Finanzierung und Kommunikation. Die Finanzierung kann richtig ins Gewicht fallen. Bezüglich der Kommunikation war es herausfordernd, unterschiedliche Vorstellungen des Events miteinander abzugleichen. Auch die Kommunikation mit den Kooperationspartnern, die elektronisch passiert, kann zu Misskommunikation führen. Da ist es wichtig zu protokollieren.” 

Finanziert wurde das Event über einen Soli-Beitrag der Teilnehmenden. Die Empfehlung belief sich hierfür auf einen bis fünf Euro. Für das Drucken der Werbeplakate kam die Universität auf. Anträge für Fördergelder wurden weitestgehend abgelehnt. „Meistens halt, weil da noch so ne Party dabei ist und das kein reines Bildungsevent ist. Das kann ich irgendwo auch verstehen, unser Bildungsanteil hält sich ja auch in Grenzen”, erklärt Benny die Ablehnung der Anträge. Glücklicherweise stellte der Betreiber des Qs die Räumlichkeiten auch ohne Bezahlung zur Verfügung, wofür das Orga-Team sehr dankbar ist: „Das war voll das große Geschenk und hat uns auch ein bisschen gerettet.”

Benny vom Orga-Team beim Verteilen geretteter Lebensmittel für Marburg kocht! in Kooperation mit foodsharing. Foto: A. Gippert

Ein Menü aus geretteten Lebensmitteln

„Der Bildungsaspekt ist quasi Lebensmittelverschwendung und wir stellen Lebensmittel zur Verfügung für alle Leute, die mit geretteten Lebensmitteln kochen wollen bei dem Event”, führt Benny aus. Hierfür stellte foodsharing den Teilnehmenden von Marburg kocht! gerettete Lebensmittel zur Verfügung. Die Hoffnung war, das Bewusstsein für Lebensmittelverschwendung zu stärken und zu vermitteln, dass man aus geretteten Lebensmitteln noch ein ganzes Menü kochen kann.

Aktuell kooperiert foodsharing in Marburg mit 27 Märkten. Das beläuft sich auf bis zu 45 Abholungen geretteter Lebensmittel pro Woche, die andernfalls in der Tonne landen würden. Anfangs in Marburg eine überwiegend studentische Organisation, treten mittlerweile aber auch immer mehr ältere Menschen bei. Naîma ist über foodsharing auf Marburg kocht! aufmerksam geworden. „Ich mag es sehr neue Leute kennenzulernen und neue Inspiration für Essen zu bekommen und dachte, es wäre schön, mal bei anderen Leuten zu gucken. Es war auch alles sehr lecker und ich würde es auf jeden Fall weiterempfehlen”, beschreibt Naîma ihre Motivation mitzumachen. Auch die Kooperation mit foodsharing gefiel ihr gut: „Ich glaube, das ist schon sinnig, die Abholungen dann auch Marburg kocht! zur Verfügung zu stellen, da das ja auch viel sein kann. Da können beide Projekte vermutlich gut voneinander profitieren.” Benny vom Orga-Team bestätigt, dass das Angebot bei den Teilnehmenden sehr gut angekommen ist: „Diese Kooperation wird es beim nächsten Marburg kocht! auch wieder geben, da wir da auch viel positive Rückmeldung von den Teilnehmenden bekommen haben.”

Marburg kocht! war in seinem ersten Durchlauf eher auf Studierende ausgerichtet. Offen ist es jedoch für Menschen aller Altersgruppen. „Wir waren dann doch ein gemischteres Alter als gedacht. Was ich total schön fand”, resümiert Benny. Die angestrebte Zahl von 100 Teilnehmenden hat das Team von Marburg kocht! beim ersten Durchlauf zwar verfehlt, aber sie sind optimistisch für die zweite Runde. Neben einem Bewusstsein für nachhaltige Ernährung erhofft sich das Orga-Team, dass Kochen als Möglichkeit verstanden wird, über den eigenen Tellerrand zu schauen und miteinander ins Gespräch zu kommen. Aber vor allem möchten sie den Teilnehmenden einen schönen Abend ermöglichen. Auf die Frage, welche Bilanz das Orga-Team aus der Premiere von Marburg kocht! gezogen hat, antwortet Benny: „Im Allgemeinen waren wir sehr zufrieden und auch glücklich darüber, dass fast alle zum gemeinsamen Abschluss ins Q gekommen sind.” Alle, die jetzt Lust bekommen haben, an der zweiten Runde von Marburg kocht! teilzunehmen, können sich noch bis zum 17.04.24 auf der Webseite marburgkocht.de anmelden.

(Lektoriert von lurs und hab.)

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