101 (+ 17) Dinge, die du während deines Studiums in Marburg gemacht haben solltest – Update

101 (+ 17) Dinge, die du während deines Studiums in Marburg gemacht haben solltest – Update

Bild: Malu Wolter

2016 hat PHILIPP-Magazin-Gründerin Katharina Meyer zu Eppendorf eine List mit 101 Dingen, die man während des Studiums (in Marburg) gemacht haben sollte, zusammengestellt. Das ist nun über sieben Jahre her. So lange dauert es laut der Sieben-Jahre-Regel bis sich der menschliche Körper einmal komplett erneuert. Gilt das aber auch für das Leben der Marburger Studierenden? 

Mittlerweile konnte die unter anderem von Anthroposophie-Begründer Rudolf Steiner geprägte Sieben-Jahre-Theorie wissenschaftlich widerlegt werden. Verschiedene Zellarten und Organe brauchen unterschiedlich lange, um sich zu ersetzen. Nach einer Schürfwunde kann sich die Haut zum Beispiel in nur einigen Tagen erneuern. Bis sich bei jungen Menschen das Skelett einmal komplett ausgetauscht hat, dauert es etwa 10 Jahre.

Und wie ist das beim Marburger Studi-Leben? In sieben Jahren hat sich einiges getan in Marburg. Vieles gilt für das studentische Leben aber auch damals wie heute. Das „harrypottereske Ambiente“ und diverse Marburger Klassiker werden wahrscheinlich noch die nächsten Studierenden-Generationen verzaubern oder auch entzaubern. Den Start ins neue Wintersemester 2023/24 habe ich als Anlass genommen, um meine letzten fünf Jahre Marburger Studi-Experience und die Eindrücke anderer Redaktionsmitglieder nun auch in eine Liste umzuarbeiten. 

  1. Schreibe dir zu Beginn deines Studiums einen Brief: Wie geht es dir? Was bewegt dich gerade? Wovor hast du Angst? Worauf freust du dich? Öffne den Brief erst wieder, falls du aus Marburg wegziehen solltest. 
  2. Nimm an deiner eigenen OE teil. 
  3. Mach‘ eine Nachtwanderung zum Spiegelslustturm.
  4. Geh‘ erst auf den Spiegelslustturm, wenn du dein erstes Staatsexamen oder den ersten Uni-Abschluss in Marburg geschafft hast.
  5. Bewundere vom Schloss aus den Sonnenuntergang.
  6. Staune beim Marburger Abend über die beeindruckenden Talente anderer oder deren Mut vermeintliche auf der Bühne zu präsentieren.
  7. Denke dir beim Science Slam: „Krass, das kann also auch Forschung sein.“.
  8. Pack‘ dir für den ultimativen Komfort ein Sitzpolster ein und schaue einen Film im Open Air Kino auf der Schlossparkbühne.
  9. Lass dich in der Sneak Preview von den neusten „Juwelen“ der Filmwelt überraschen.
  10. Geh‘ eine Runde absteppen bei der (einzig wahren) Techno Party Tiefstrom.
  11. Fühl dich auf der Parkdeckparty wie auf dem angesagtesten Festival des Sommers – nur ohne Ravioli aus der Dose und Menschen, die neben dein Zelt kotzen, während du versuchst zu schlafen.
  12. Schau‘ dir ein verwirrendes Theaterstück in der Waggonhalle an.
  13. Schau‘ dir ein teilweise genauso überforderndes, aber kostenloses und besser inszeniertes Theaterstück im HLTM an.
  14. Gönn‘ dir ein bisschen Hochkultur und lausche einem klassischen Konzert vom Marburger Kulturverein oder dem Studentischen Sinfonie Orchester Marburg
  15. Beobachte auf einer Decke im Alten Botanischen Garten liegend abwechselnd die trottelig vorbeitapsenden Teichhühner, die sich panisch laut über ihre erste Klausur austauschende Ersti-Gruppe vier Decken weiter und die vorbeiziehenden Wolken am Himmel.
  16. Grille mit deinen Freund*innen an den Lahnwiesen, wenn es gerade mal nicht verboten ist. Eine gute Alternative: Picknicken an den Lahnwiesen oder im Schlosspark.
  17. Lass deine Füße an einem heißen Sommertag im Becken der Friedrichsplatz-Fontäne abkühlen. Es hat bestimmt auch noch nie ein Kind rein gepinkelt.
  18. Schwing dich mit dem Seil an den Aföller Wiesen in die Lahn.
  19. Du isst natürlich einen Auflauf in der Oberstadt und verbrennst dich jedes Mal beim ersten Bissen aufs Neue. (Ja, er ist immer noch zu heiß.)
  20. Lass dir von einem Kapitalismus-Fan erklären, welche Eigenschaft genau den Kapitalismus jetzt als Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung qualifizieren soll, von der alle Menschen gleichermaßen profitieren.
  21. Lass dir von einer*em Kapitalismusgegner*in detailliert erläutern, wie die Alternative aussehen könnte.
  22. Lass dir die Haare von deinem/deiner Mitbewohner*in (oder Freund*in, falls du allein wohnst) schneiden und/oder färben.
  23. Koche mit deiner WG ein komplettes Vier-Gänge-Menü mit geretteten Lebensmitteln.
  24. Verzweifle bei dem Kampf gegen die Lebensmittelmotten in deiner WG-Küche. 
  25. Taue dein Gefrierfach ab.
  26. Begründe deine versäumten WG-Dienste oder Uni-Aufgaben mit Ausreden inspiriert durch „der Kapitalismus“, „das Patriarchat“ oder auch „Das Uni-WLAN hat nicht funktioniert.“, „ILIAS war mal wieder down.“.
  27. Google den Begriff ‚Patriarchat‘ und hinterfrage die binär und heteronormativ geprägten Strukturen unserer Gesellschaft. 
  28. Beginne meinungsstark eine Diskussion über das Thema intersektionaler Feminismus erst nachdem du dich damit auseinandergesetzt hast.
  29. Sag etwas, wenn du diskriminierendes, grenzüberschreitendes oder belästigendes Verhalten mitbekommst – egal ob sexistischer, rassistischer oder ableistischer Natur.
  30. Hinterfrage deine eigene Sexualität.
  31. Freunde dich mit einer Person an, die etwas anderes studiert.
  32. Besichtige einen Uni-Campus, der nicht dein eigener ist (z.B. als Psycho mal auf die Lahnberge fahren und als Zahni die PhilFak auschecken).
  33. Schimpfe über die deutsche Bürokratie, wenn du einen BAföG-Antrag stellst, und freue dich dann ganz kleinlaut darüber, sobald das Geld auf deinem Konto ist.
  34. Freue dich kurz darüber, dass du mit deinem Semesterticket ICE fahren kannst. Dann realisierst du, wie schlecht die Lage Marburgs im Bahnnetz ist. Bald freust du dich, wenn du nur mit zwei Stunden Verspätung an deinem Ziel angelangst.
  35. Wohne in einem Studierendenwohnheim oder besuche zumindest einmal jemanden dort.
  36. Gönn‘ dir freitags eine Waffel im Bistro auf den Lahnbergen. Oder jeden Tag im Café Zeitlos
  37. Laufe an einem schönen Sommertag zu Fuß von der Uni auf den Lahnbergen durch den Wald nachhause.
  38. Bleib‘ bei einer WG-Party mal bis zum Ende und darüber hinaus (zum Aufräumen). 
  39. Führe eine Feldstudie durch, indem du bei einem Gespräch über Bouldern droppst, dass du es richtig kacke findest (unabhängig von deiner persönlichen Meinung). Beobachte was passiert: Soziale Ausgrenzung? Missionarsarbeit? Wirst du mit ‚Chalk‘ abgeworfen? Klettern alle vor dir weg? 
  40. Bekomme einen Pflanzen-Ableger geschenkt, ziehe ihn groß und verschenke seine Kindel weiter. (Wie das enden kann, lest ihr hier.)
  41. Mache eine Kneipentour durch die Oberstadt.
  42. Bestelle einen Bayrol im Sudhaus.
  43. Durchlaufe das inoffizielle Marburger Einbürgerungsritual, indem du einen Rostigen Nagel im Delirium trinkst.
  44. Trinke danach ganz schnell einen Centershot im Tunnel.
  45. Verköstige den Absinth im Spock (der Absinth-Bar).
  46. Probiere den besten fleischfreien Döner der Stadt bei Somat.
  47. Embrace Hessen und entwickle oder vertiefe (d)eine Liebe zu kaltem, spritzigem Apfelwein.
  48. Falls du mal im Pegasus landen solltest, dann bestelle eine Schnecke.
  49. Entwickle ein eigenes Trinkspiel.
  50. Fange ein Gespräch über schlechte Vermieter*innen an und bekomme viel Zuspruch.
  51. Suche und finde mit neu kennengelernten Personen immer mindestens eine*n gemeinsame*n Marburger Bekannte*n.
  52. Versuche einen romantischen Moment beim Schloss (oder irgendeinem anderen öffentlichen Ort in der Stadt) zu haben und werde dabei fortlaufend durch das Vorbeigehen, Anlächeln, Winken, Umarmen oder verbale Grüßen von Bekannten unterbrochen. 
  53. Erkunde mit deinen Freund*innen den Grimm-Dich-Pfad während ihr euch gegenseitig mit Fragen zu den Grimm-Märchen quizzt. (Man kann daraus theoretisch auch ein Trinkspiel machen.)
  54. Betätige dich sportlich auf dem Trimm-dich-Pfad. 
  55. Laufe den Apfellehrpfad und versuche dir mindestens einen lateinischen Baumnamen zu merken.
  56. Iss granny style auf der Terrasse des Café Vetter ein Stück Torte und genieße dabei den Ausblick über Marburg.
  57. Tauche im Bürstenladen in die borstige Welt der Bürsten ein.
  58. Gehe barfuß über die Barfüßer Straße.
  59. Lese mindestens eins der Bücher, die du aus einer „zu verschenken“-Kiste mitgenommen hast, weil sie ganz interessant klangen. 
  60. Streichle die Katze (Cookie/Muffin/Stefan – sie hat viele Namen) vor dem Nahkauf im Südviertel.
  61. Gucke dir im Frühling die blühenden Kirschbäume in der Stresemannstraße an und genieße den Moment, ohne für das perfekte Foto den gesamten Straßenverkehr zu blockieren. 
  62. Realisiere in den Semesterferien, dass auch noch Menschen über 35 und unter 18 Jahren in Marburg leben.
  63. Wunder‘ dich, wo plötzlich wieder dieser Nebel hergekommen ist. 
  64. Beschwer‘ dich mindestens einmal über die vielen Treppenstufen in der Stadt.
  65. Fahr‘ mit dem Oberstadtaufzug in die Oberstadt. 
  66. Fahr‘ niemals mit dem Fahrrad auf die Lahnberge.
  67. Nimm dir Tagestouristin Renate aus Westthüringen zum Vorbild und mache eine Stadtführung.
  68. Gönne dir eine Ladung Kultur und besuche eines der Marburger Museen. 
  69. Schau‘ dir das Schloss und die Alte Uni mal von Innen an.
  70. Lausche in der Abenddämmerung den Ultraschall-Rufen der vorbeifliegenden Fledermäuse am Schloss, indem du sie dir mit dem Fledermausdetektor übersetzen lässt.
  71. Wunder‘ dich über den krähenden Hahn auf dem Marktplatz.
  72. Geh‘ mit den Rentner*innen Frühschwimmen im Aquamar.
  73. Hol‘ dir den Sommer-Strand-Vibe nach Marburg und spiel ‘ne Runde Beach-Volleyball im Georg-Gaßmann-Stadion.
  74. Sei‘ stereotypical student und zocke Spikeball an den Lahnwiesen. 
  75. Mach‘ einen Workshop oder geh zu einer Podiumsdiskussion.
  76. Mach‘ einen Selbstverteidigungskurs.
  77. Nimm am Nachtmarathon teil (wenn auch nur durch Anfeuern).
  78. Probier‘ beim Unisport eine neue Sportart aus und geh mindestens auch noch das zweite Mal zum Kurs.
  79. Probier‘ einmal unironisch Slagline aus. Irgendeinen Grund muss es ja geben, dass Leute das ständig im Schlosspark machen.
  80. Setz‘ dich mal in eine Uni-Veranstaltung eines anderen Fachbereichs. 
  81. Lass das Handy in der Tasche und führe bei Redebedarf während der Vorlesung ein Schreibgespräch wie in der 8. Klasse. Wo ist denn sonst der Reiz, erwischt zu werden?
  82. Bringe für alle Snacks zur Uni mit und werde der*die ultimative Lieblingssitznachbar*in.
  83. Mache die Stempelkarte von deinem Lieblingscafé oder -imbiss voll und gönn‘ dir einen Gratisdöner oder -kaffe.
  84. Lasse dir den Glühwein auf dem Weihnachtsmarkt schmecken.
  85. Mache eine Weinwanderung zur Frauenbergruine.
  86. Geh‘ zu einem der geheimen Wald Raves.
  87. Verliere ein Bierpong-Match auf einer WG-Party.
  88. Veranstalte ein Flunkyball-Turnier an den Lahnwiesen.
  89. Spende Kronkorken an das Tierheim in Cappel.
  90. Geh‘ Blut spenden, wenn du kannst bzw. darfst. 
  91. Verirre dich bei dem Versuch, den schnellsten Weg durchs UKGM zu finden und wunder dich dabei über den Teppichboden.
  92. Nimm an einer Studie teil.
  93. Hilf‘ anderen beim Umzug. Irgendwann wirst du wahrscheinlich auch mal Umzugshilfe brauchen.
  94. Wähle bei den Hochschulwahlen – jede Stimme zählt.
  95. Google, was eigentlich der AStA ist und was genau er tut.
  96. Engagier‘ dich – sei es sozial, (hochschul-)politisch, in einer Bewegung oder einem Verein.
  97. Feuer‘ die Rugby Union Marburg bei einem Heimspiel an. 
  98. Boykottiere die Fast Fashion-Konsumgesellschaft, indem du (nicht) benötigte Kleidung second hand bei der Kleidertauschparty im KFZ ertauschst oder im DRK-LadenDein Kleiderbügel, auf dem Nachtflohmarkt im Knubbel, dem Flohmarkt an den Waggonhallen oder einem anderen Flohmarkt deiner Wahl erwirbst.
  99. Leihe dir für den kurzen Gebrauch etwas in der Ausleihbar aus, anstatt es neu zu kaufen. (Das Klima und die folgenden Generationen würden sich bestimmt freuen.)
  100. Wenn du auch langfristig wieder einen funktionsfähigen Toaster in der Küche stehen haben möchtest, dann kannst du versuchen ihn im Repair Café zu reparieren. 
  101. Wenn alle Hoffnung auf ein erneutes Toasten verloren ist, dann schau im Gebrauchtwarenkaufhaus, ob es dort einen neuen alten Toaster gibt.
  102. Teste eine neue Kaffeebohnensorte im KAFFEEKÄSTCHEN.
  103. Genieße das leckerste Eis der Stadt bei der Heißzeit.
  104. Gönne dir die Menstruationsprodukte in der Toilette im EG der Bib.
  105. Gehe bei Nebel bis ganz nach oben in Turm B der PhilFak und fühle dich so, als würdest du über den Wolken schweben.
  106. Checke die faszinierende Pflanzenwelt im Neuen Botanischen Garten aus. (Hinweis: Der Eintritt ist für Bios, Geos und Pharmis frei und nein, das ist nicht der Park neben der Bib – das ist der Alte Botanische Garten.)
  107. Versuche für eine extra Portion Glück vor einer Klausur oder Prüfung den Koi im Teich des Alten Botanischen Gartens zu sehen.
  108. Fang‘ früher an zu lernen. Diesmal wirklich.
  109. Gehe im Sommer mit deinen Badesachen und einem aufblasbaren Krokodil in die UB und frage am Schalter, wo es denn hier zum PC-Pool gehe. 
  110. Zelebriere das Mensa-Essen mit deinen Kommiliton*innen als würdet ihr in einem Gourmet-Restaurant speisen. Die eine Hälfte speist, die andere bedient. Entschieden wird per Schnick, Schnack, Schnuck. Die Speisenden geben den Bedienenden ihre U-Cards. Diese verlesen die tagesaktuellen Gerichte und servieren dann die gewünschten drei Gänge: Vorspeise, Hauptgericht und Nachspeise. Die Bedienenden dürfen die Reste essen. Beim nächsten Mal tauscht ihr die Rollen. Ihr könnt euch auch angemessen fancy kleiden. Man geht ja schließlich nicht alle Tage in die Gourmensa. 
  111. Hol‘ alles aus dem Semesterbeitrag raus und mache eine quasi kostenlose 60-minütige Fahrradtour mit einem Nextbike.
  112. Fahre Tretboot auf der Lahn.
  113. Mache eine Kanutour auf der Lahn.
  114. Slide mit Inlinern über den Planetenpfad.
  115. Verirre dich bei dem Versuch, auf dem Dammelsberg spazieren zu gehen. (Warum neue Wege erkunden, wenn man auch drei Mal im Kreis laufen kann?)
  116. Wenn du dich nach Großstadt sehnst, mach‘ einen Ausflug nach Gießen, um schon nach wenigen Eindrücken großstädtischer Tristes den märchenhaften, süßen, schrägen und studentischen Charme Marburgs wieder mehr wertzuschätzen.
  117. Mach‘ ein analoges Fotobuch und klebe für jedes Semester, das du in Marburg studierst, ein repräsentatives Bild ein. 
  118. Vervollständige diese Liste.

Welche Dinge beschäftigen wohl die Studierenden in sieben Jahren?

INSPIRIERT DURCH: Katharina Meyer zu EppendorfLeonie Theiding, Hannah Benner, Jan Bockelmann, Bjarne Rost, Joannis Kiritsis, Malu Wolter, Jana Weigl

(Lektoriert von jok und hab.)

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