„Ein Schnitzel für 6,20 € im Sudhaus ist ein Klassiker, das kannst du nicht ändern!“

„Ein Schnitzel für 6,20 € im Sudhaus ist ein Klassiker, das kannst du nicht ändern!“

Wo hingehen zum Biertrinken? Für die meisten Marburger Student*innen ist die erste Anlaufstelle wohl das Sudhaus. Der halbe Liter Bier 3,10€, Schnitzel mit Pommes 6,20€ , den roten Korn nicht zu vergessen. Als bekannt wurde, dass das Sudhaus in die ehemalige Piano Bar umziehen wird, haben sich viele gefragt, wie das überhaupt funktionieren soll. Wir waren zu Gast im neuen Sudhaus und haben uns umgeschaut.

Sudhaus. Es gibt wohl kaum Marburger*innen, die die urige Kneipe neben der Enjoybar nicht kennen oder noch nie dort gewesen sind. Das Fachwerkhaus mit seinen niedrigen Decken, dem schiefen Boden und dem Gebälg aus Holz, gab dem Ganzen einen gewissen Charme. Ende Juni dieses Jahres ist die Kneipe vom Hirschberg 12 nach sechzehn Jahren in der Oberstadt zum Steinweg 44 umgezogen. Mitbesitzer Felix hat uns über einige Details zum Umzug und zum „neuen“ Sudhaus informiert.

Sieben Wochen Umbau

Beleuchtete Glastische, Sessel in Lederoptik und eine Tanzfläche, auf der sich einige die Füße wund getanzt haben – das ‚Chique‘ der ehemaligen Piano Bar ist passé. Wer schon einmal am Wochenende dort gefeiert hat, wird es vermutlich nicht wiedererkennen, ein Unterschied wie Tag und Nacht. Etwa sieben Wochen hatte das Sudhaus-Team Zeit, um die Cocktailbar in eine Kneipe zu verwandeln.

Man hat versucht, die alte Atmosphäre auch in der neuen Umgebung wieder herzustellen: Rustikale Sitzmöglichkeiten und Tische, Fachwerkoptik durch Holzbalken und natürlich Dart und Kicker nicht zu vergessen. Was geblieben ist, sind die schicken Toiletten – aber mal ganz ehrlich, damit können wir gut leben. Ansonsten ist einrichtungsmäßig alles beim Alten geblieben, auch die Kerzenständer aus Bügelflaschen durften mit in die neue Location umziehen. Es gibt nach wie vor einen abgetrennten Raucherbereich, in dem weiter gewürfelt werden darf und der Weißbier-Montag, an dem das Weizen nur 2,80€ kostet, ist uns auch erhalten geblieben.

Warum der Umbau?

Diese Frage haben sich wohl schon einige gestellt, hier die simple Antwort: Am Hirschberg 12 fand letztes Jahr im Juni ein Besitzerwechsel statt. Die Besitzer vom Sudhaus haben sich dann mit dem neuen Eigentümer, Klaus Gill, zusammengesetzt und sich angehört, was dieser an Pacht zu veranschlagen hat. Da sich die Pacht nun auf fast das Doppelte der bisherigen Summe belaufen sollte, musste im Team eine Entscheidung getroffen werden, die wichtig  für die Zukunft der Kneipe war: „Entweder wir hören damit auf, wir erhöhen massiv die Preise und bleiben dort oben oder wir suchen uns einen anderen Standort und machen’s so weiter wie wir’s gerne machen“, erklärt Felix die offenstehenden Möglichkeiten.

Letztendlich hat man sich dann für letztere Variante entschieden, also den Standort zu wechseln und im Prinzip so weiterzumachen, wie bisher auch. Für alle Fußballinteressierten gibt es nach wie vor Sky. Allerdings werden die Spiele jetzt nicht nur auf dem Fernseher, sondern auch auf einer großen Leinwand übertragen. Im alten Sudhaus wurde übrigens vor einigen Wochen das Bierwerk eröffnet. Ob es sich lohnt, dort auf ein Bier vorbeizuschauen, wird die Philippredaktion demnächst austesten.

Ab ins Sudhaus!

Stellt sich die Frage: Geht man jetzt nach dem Umzug noch ins Sud, wie es so schön genannt wird, auch wenn es nicht mehr direkt vor der Haustür liegt? Den ein oder anderen Besuch ist es definitiv Wert! Klar, das Ambiente des alten Sudhauses ist einfach unbezahlbar und das Veltins aus der Flasche kostet neuerdings auch 10ct mehr – aber mal ganz ehrlich: Ihr könnt mit den veränderten Öffnungszeiten auch Mittags ab 11 Uhr schon ein Bier oder ein Schnitzel auf der Terrasse genießen und ein paar letzte Sonnenstrahlen tanken, bevor das neue Semester wieder startet. Was das Sudhaus gemütlich macht bzw. warum die Leute es schätzen? „Die Konstante im Team, die zum einem das Arbeiten angenehm macht, aber auch für die Gäste gut ist“, meint Felix. Die meisten Leute seien schon sehr lange im Team und für die Stammkund*innen ein Grund genug, immer wieder auf das ein oder andere Bier ins Sudhaus zu gehen.

HISTORY Das Sudhaus hat seine Eröffnung im letzten Jahrhundert gefeiert – am Hirschberg 12 war dieses nämlich 16 Jahre vertreten. Und warum also der Name Sudhaus? Das Team hat nach einem geeigneten Namen für eine klassische Kneipe gesucht, da war Sudhaus naheliegend. Übrigens hat das Sudhaus jetzt täglich ab 11 Uhr geöffnet, das bedeutet ihr könnt nun schon Mittags das Veltins auf der Terasse genießen.

FOTO: Paul Schmidt

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