Sneak-Review #49: The Purge 3: Election Year

Sneak-Review #49: The Purge 3: Election Year

Neue Woche, neues Glück: Wer diesen Dienstag im Besitz einer Sneak-Karte war, durfte sich gut einen Monat vor Halloween schon mal in Horrorstimmung versetzen: „The Purge – Election Year “, der dritte Teil der Gemetzel-Reihe von James DeMonaco veranlasste zu Beginn einen kleinen Besucher:innernabgang.

Wer im Kinosaal blieb, klatschte in Vorfreude auf das blutige Event. Denn die „Purge“ (zu Deutsch: Säuberung) -Nacht, das ist mehr als Schaulust, das ist „Mordtourismus“. Amerika – das Land der Vereinten Nationen und der Waffenliebe – im Jahr 2022 bekommt in der „Purge“-Filmreihe ein neues Aushängeschild. Die Säuberung wird als ultimative Lösung für die Probleme des Landes proklamiert: die Arbeitslosenzahlen sinken, das Grundeinkommen steigt, der Kapitalismus floriert. Die Armen und Chancenlosen werden in der gesetzlosen 12h-Nacht niedergeschlachtet; die Reichen verbarrikadieren sich in ihren Häusern. Jede:r darf in dieser Nacht alle Verbrechen begehen, Notfalldienste treten außer Kraft. Es gilt das Gesetz des Überleben der Stärkeren.

Blutiger Wahlkampf

Und nicht nur der Tourismus profitiert von diesem staatlich verordneten Massenmord – vor allem die Politiker:innen sehen in der Purge-Nacht ihr stärkstes Instrument zur Eliminierung ihrer Gegner:innen. Und so finden wir uns in „The Purge – Election Year“ in einem bizarren Wahlkampf wieder, bei dem nicht mit Worten über Waffen diskutiert, sondern mit Morden die „Demokratie“ der „Neuen Gründerväter Amerikas“ gestärkt werden soll. Senatorin Charlie Roan (Elizabeth Mitchell) hat allerdings die Nase voll von dem alljährlichen Feiertag, der ihre Familie das Leben gekostet hat. Sie kämpft im Alleingang gegen die politische Lobby der „NFFA“. Sehr prägnante Sätze wie „unser Land ist dabei, seine Seele zu verlieren“ sollen die Wählenden dazu bekehren, den Verstand einzuschalten. Dass die Mordlust allerdings auch in den eigenen Kreisen überwiegt, erfährt sie, als sie während der Purge selbst zur Gejagten wird und sich mit ihrem letzten Bodyguard Leo Barnes (Frank Grillo) durch die wilde Nacht schlägt.

Nazis und Gang Bang

Die Story ist so simpel wie möglich gehalten, um dem Gemetzel nicht die Show zu stehlen. Teenie-Bräute auf Schokoladenjagd, Gang-Bang (Gangs, Waffen, ihr versteht?) und selbsternannte Göttlichkeiten bestimmen 90 Prozent des Filminhaltes. Ist aber auch nicht schlimm, denn aus welchem anderen Grund sollten die Filme sonst so beliebt sein? Eine besondere Rolle spielten auch mal wieder unsere schon aus „Green Room“ bekannten „White-Pride“-Schlächter. Die Klischee-Nazi-Killer sind hinter der Senatorin her und lassen keine Gelegenheit aus, ihre Hakenkreuz- oder SS-Tattoos zu zeigen. Zu guter letzt siegt natürlich dann doch der Anarchie-Gedanke mit „Good Night White Pride“ – aber das könnt ihr euch ja selbst ansehen.

In Deutschland ist der Kinostart für den 15. September 2016 vorgesehen.

FOTO: © Universal Pictures International France

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