Sonett zum Wahlsonntag

Sonett zum Wahlsonntag

Bild: Laura Schiller

Die zurückliegenden Wochen waren voller politischer Debatten, Kommentare und Interviews. Aber es ist – gerade heute – auch an der Zeit anzuerkennen, dass die aktuelle politische Lage vielen Angst bereitet. Obwohl unsere Redakteurinnen Nelli und Laura seit der Schulzeit keine Gedichte mehr geschrieben haben, versuchen sie – ganz im Sinne der vielen Dichter und Denker, die unserer Nation so wichtig zu sein scheinen – ihre Gefühle an diesem Wahlsonntag in einem Sonett zu verarbeiten.

Am Sonntag auf ins Wahllokal, mein Kreuz gesetzt.
Das Herz schlägt laut aus Angst vor den Ergebnissen.
Ach, wir sollten es doch langsam besser wissen!
Du armes Deutschland, wer hat dich nur so verletzt?

Die letzten Wochen voller Hetze, Hass und Streiterei,
In den Gesichtern war die Frustration zu lesen.
In Kommentaren jeden Tag ein Kampf gewesen –
Bin ich als Mensch der Politik nicht einerlei?

Die Sonntagsfrage gleicht vielleicht doch meinem Eindruck,
Wir schienen machtlos gegenüber diesem Rechtsruck.
Faschisten machen sich in Medien immer breiter.

Verzweifelt hab ich mich schon vor der Welt versteckt,
Doch dadurch bleibt dann auch das Gute unentdeckt:
Da draußen gibt es viele und wir kämpfen weiter.

schiller

ist 24 Jahre alt und studiert Literaturvermittlung in den Medien, sieht sich selbst aber immernoch als Anglistin. Sie weiß nichts über vieles, aber alles über Jane Austen. Seit November 2024 in der Chefredaktion tätig.

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