Hochschulwahlen 2024: Sozialistisch-Ökologische Liste im Interview

Hochschulwahlen 2024: Sozialistisch-Ökologische Liste im Interview

Vom 12. bis 26. Juni ist Hochschulwahl! PHILIPP hat mit den Hochschulgruppen gesprochen, denen ihr für das Studierendenparlament eure Stimme geben könnt. Heute stellen wir euch die Sozialistisch-Ökologische Liste (ehemals Juso-Hochschulgruppe) vor.

Was habt ihr konkret in dieser noch laufenden Wahlperiode umgesetzt?

Wir haben besonders gegen rechts gearbeitet und für die Studierenden aus einer linken Perspektive gesprochen. Beispielsweise haben wir uns deutlich gegen den Antrag des RCDS gesetzt, die Aufklärungskampagne zur „Fuchsjagd“ vom Antifa-Referat abzuschaffen, oder haben selber einen Antrag eingebracht, dass die Marburger Studierendenschaft sich mit den Demos gegen Rechts Anfang des Jahres solidarisiert.

Außerdem haben wir auch versucht Aufklärungsarbeit zu leisten, durch unseren Antrag den Opfern der Morde von Mechterstädt zu gedenken, den wir auch durchgebracht haben. Falls ihr dazu mehr erfahren wollt, haben wir auch einen Info-Post auf unserem Instagram hochgeladen. Darüber hinaus haben wir uns im Hinblick auf den steigenden Antisemitismus an der Uni Marburg für die Einführung der IHRA Definition eingesetzt, im engen Austausch mit der jüdischen Gemeinschaft Marburgs und dem Jungen Forum. Diese Definition bietet einen sensibleren Analyserahmen für die Erkennung von Antisemitismus an unserer Universität. 

Zudem haben wir bei einer sozialen Haushaltsbeschließung mitbewirkt, dass Stellen wie die Sozialberatung oder die autonomen Referate erhalten bleiben. Wir haben als Hochschulgruppe auch essentielle Posten rund um die Hochschulpolitik besetzt. Eine Person von uns hat den StuPa-Vorstand gestellt, eine den AStA-Vorstand und eine Person war für uns auch im Senat. Darüber hinaus sind Mitglieder von uns im Wahl-, Satzungs-, Rechnungsprüfungs- und Widerspruchsausschuss vertreten. Ohne diese Ämter zu besetzen, könnte die HoPo nicht funktionieren.

Welches Thema ist euch aktuell am wichtigsten? Wie wollt ihr das Thema in der nächsten Wahlperiode konkret angehen?

Eines unserer Herzensthemen ist wohl die Schaffung einer sozialen und offenen Hochschule, die frei von Diskriminierung ist und wo sich alle wohlfühlen können. Um dies zu erreichen, würden wir uns beispielsweise für mehr All-Gender Toiletten einsetzen, Förderprogramme für FLINTA* Personen und Student*innen aus Arbeiter*innenfamilien einführen oder eine verpflichtende Awareness-Schulung für Lehrpersonal durchsetzen.

Außerdem spielt der Haushalt natürlich eine große Rolle. Den wollen wir wie oben bereits beschrieben sozial gestalten, um Anlaufstellen wie die Sozialberatung, die Rechtsberatung oder den Härtefallfond beizubehalten und auch die Referate zu schützen, welche sich direkt für die Studierendenschaft stark machen. Beispiele wären da die autonomen Referate wie das Schwulenreferat oder das Frauen und Lesben Referat, aber eben auch Referate wie Wohnen oder Verkehr spielen eine wichtige Rolle bei einer sozialen und offenen Hochschule.

Wie engagiert ihr euch für eine transparentere Hochschulpolitik, in der sich Studis leicht über eure Arbeit informieren können?

Zunächst erkennen wir natürlich die Wichtigkeit von studentischen Medien wie beispielsweise des Philipp-Mags an, die eine wichtige Rolle in der unabhängigen Berichterstattung über das StuPas spielen. Des Weiteren haben wir aber auch den Wahlausschuss besetzt, welcher auch die Aufgabe hat über die Wahlen und Strukturen der HoPo aufzuklären. Außerdem sind unsere Plenumssitzungen immer offen, sodass interessierte Studis gerne vorbeikommen können und wir sind auch immer über unseren öffentlichen Instagram oder unsere Mail zu erreichen.

Wenn ihr sofort etwas an der Uni ändern könntet, was wäre das und warum?

Wenn wir wirklich alles umsetzen könnten, würden wir sofort kostenloses Wohnen für alle Studis durchsetzen und eine faire und ausreichende Studienförderung einführen. 

Wir würden uns etwas realistischer gedacht aber erstmal auch mit genügend Wohnheimplätzen und fairen Mieten zufriedengeben, sowie einer ausreichenden und nachhaltigen Renovierung der bereits vorhandenen Wohnheime. Wohnen ist einfach der größte Kostenpunkt für Studierende, der oft eine finanzielle Belastung darstellt. Hinzu kommt, dass wir in Marburg jedes Semester eine extreme Wohnungsnot haben, die auch mental eine riesige Last für Betroffene ist. Dies ist einfach ein untragbarer Zustand für Student*innen, weshalb wir das sofort angehen würden.

Das sagen die Kandidat*innen Svea und Oskar zu unseren Entweder-Oder-Fragen:

„Wir haben gemeinsam von drei runtergezählt und die Antwort gleichzeitig gegeben, das war unser Ergebnis :)“

Colibri oder Mensa?

Svea: Colibri – Weil es billiger ist
Oskar: Mensa – Beides ist teuer, aber in der Mensa ist mehr Platz und es gibt Pommes haha

Kneipe oder WG-Party?  

Beide: WG-Party
Oskar: „Auf Partys entstehen Geschichten und in der Bar erzählt man sie haha“

Seminar oder Vorlesung?

Beide: Seminar – Seminare sind spannender und interaktiver, da passiert einfach ein bisschen mehr

CampusTV oder PHILIPP-Magazin?

Beide: Philipp-Magazin – Natürlich das Philipp-Magazin ;), der HoPo-Content ist schon richtig und wichtig 

Lahnwiesen oder Lahntreppen?

Beide: Lahnwiesen
Oskar: „Im Gegensatz zur Lahnwiese hab‘ ich an der Lahntreppe schonmal eine Schlägerei erlebt, das war jetzt nicht so überzeugend …“

Hausarbeit oder Klausur? 

Beide: Hausarbeit – Auswendig lernen ist stressiger und die Drucksituation alles in 90 Minuten runterzuschreiben ist auch ein bisschen bodenlos und studi-unfreundlich

Kaffee oder Mate?

Svea: nur Kaffee, wahrscheinlich die einzige Studentin, die keine Mate mag
Oskar: morgens Kaffee und abends Mate


Mehr über die Sozialistisch-Ökologische Liste erfahrt ihr auf Instagram. Infos zu allen Listen findet ihr in der diesjährigen Wahlzeitung.

Die Sozialistisch-Ökologische Liste (ehemals Juso-Hochschulgruppe) tritt für verschiedene soziale Themen wie Feminismus, Antirassismus, Antisemitismus und bezahlbaren Wohnraum ein. Darüber hinaus engagiert sie sich für Ökologisches, etwas für grüne Dächer auf den Uni Gebäuden. Die Digitalisierung der Lehre soll außerdem vorangebracht und die Fachbereiche ausfinanziert werden.

– DIESE INFORMATIONEN GEHEN AUS DEM WAHLPROGRAMM UND EIGENEN AUSSAGEN DER HOCHSCHULGRUPPE HERVOR. ES WURDE NICHT ÜBERPRÜFT, INWIEFERN DIESE BESTREBEN TATSÄCHLICH UMGESETZT WERDEN.

studiert im Master 'Soziologie' und 'Literaturvermittlung in den Medien'. Seit 2022 in der Redaktion sowie im Lektorat aktiv und seit Januar 2023 Chefredaktion von PHILIPP.

ist 2000 nahe Zürich geboren. Studiert Literaturvermittlung in den Medien. Bei PHILIPP seit Januar 2023 aktiv und seit April 2023 Chefredakteurin. Schreibt am liebsten Protokolle und FSK-Berichte.

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