10 (weitere) Lauf- und Wanderstrecken in und um Marburg

1,3 Kilometer, 5,5 % Steigung Ø, 80 Höhenmeter

Dieser relativ kurze Abschnitt hat es wegen den gut 5,5 % Steigung und knapp 80 Höhenmeter ordentlich in sich. Vor allem sticht er aber durch seinen Start- und Endpunkt hervor. Der Elisabethbrunnen liegt auf der anderen Seite der Lahnberge kurz vor dem Ort Schröck. Seid ihr also vielleicht schon eine Weile unterwegs, ist dieser schön gestaltete Brunnen perfekt, um Rast zu machen, den Tank mit heiligem Wasser zu füllen und sich den Berg hochzuarbeiten. Vielleicht kennt die ein oder andere Person die Heilige Eiche, die am Ende dieses Abschnittes liegt, ja schon. Das ist im Endeffekt ein großer und mittlerweile hohler Baum. Dieser Weg vom Brunnen zur Eiche ist ein schönes Bad in der waldigen Natur.

2,6 Kilometer, 5 % Steigung Ø, 132 Höhenmeter

Dieser Weg ist mein persönlicher Favorit! Ihr begebt euch auf eine fast 3 Kilometer lange Strecke eingerahmt von Bäumen mitten durch den Wald hoch zu den Lahnbergen. Immer wieder wechselt die Steigung von ziemlich steil zu gut aushaltbar. Alles in allem ist der Höhengewinn aber auf jeden Fall verkraftbar. Oben angekommen präsentiert sich eine Weggabelung, die gleich vier Optionen für den weiteren Verlauf der Wanderung oder des Laufes bereithält. Entweder läuft man geradeaus in Richtung Ginseldorf/Uni Lahnberge, nach links grob in Richtung Cölbe, halblinks direkt nach Ginseldorf rein oder, wenn ihr noch Kraft und Lust habt, könnt ihr rechts abbiegen und noch bis zum höchsten Punkt der Lahnberge laufen. Alles in allem eine schöne Strecke mit vielen Optionen am Ende, von denen sich jede gleichermaßen lohnt.

0,77 Kilometer, 13,2 % Steigung Ø, 102 Höhenmeter

Jetzt wird’s brutal, man sieht es schon an den Zahlen. 13,2 % Steigung, ist so steil, dass die Laufplattform Strava diesen Berg in die höchste aller vier Kategorien packt. Wenn man sich hier hoch ackert, werden die Beine schwer wie Blei egal in welchem Tempo. Wahrscheinlich schon nach 200 Metern sind die meisten – ich schließe hier von mir auf andere –  gefühlt völlig fertig und brauchen ein Sauerstoffzelt. Gut, dass ist vielleicht ein bisschen übertrieben, aber zu den härtesten Anstiegen in Marburg gehört diese Strecke, die an den Tümpelgärten beginnt, definitiv. Aber auch hier liegt auf dem Weg eine Wasserquelle, von der man (so glaube ich) auch trinken kann. Mir hat es jedenfalls das eine Mal nicht geschadet. Diese Strecke ist definitiv nichts für schwache Beine, aber der Leg-Day soll ja bekanntlich nicht geskippt werden. 

4,39 Kilometer, 0,2 % Steigung Ø, 10 Höhenmeter

Hier es endlich mal flach. Lauft ihr gen Norden durch Cölbe, könnt ihr an einem Bahnübergang links ins Feld abbiegen. Es geht außen um den Berg nördlich von Wehrda herum. Das ist eine idyllische und entspannende Strecke mitten im Feld. Lauft ihr exakt den Weg wie er auf der Karte zu sehen ist, müsst ihr kurz unter einem Bahngleis durchklettern. Es geht über eine kleine Holzbrücke direkt neben einem Bahngleis, nach der quasi eine 180 Grad Kehre notwendig ist, die zwischen Gleis und Brücke hindurchführt. Ihr müsstet euch dann ziemlich klein machen, aber das macht diesen Weg auch ein bisschen abenteuerlich. Sind die Gleise überwunden, geht es in Richtung Sarnau, währenddessen man einen großartigen Ausblick über Felder und Berge hat. Da kommt Hessens Schönheit voll zur Geltung.

5,3 Kilometer, 1,1 % Steigung Ø, 59 Höhenmeter

Los geht diese Strecke am Waldparkplatz an der Ecke Ginseldorfer Weg/ Alte Kasseler Straße. Erstmal läuft man kurz gerade den Berg hoch, bevor sich dieser Weg dann in ein fließendes Auf und Ab verwandelt. Man hört zwar ständig die Autos auf der B3, aber trotzdem ist es hier relativ idyllisch. Wie so häufig in Marburger Wäldern trifft man kaum andere Menschen. Entlang der Strecke hat man immer wieder die Möglichkeit rechts in den Wald abzubiegen, ist also nicht 5 Kilometer lang auf diese Route festgelegt. Ab und zu gibt es auch eine schöne Aussicht auf Cölbe und den Marburger Norden. Es kann vorkommen, dass man sich irgendwann wie in einer kleinen Zeitschleife fühlt, weil die Route, wie die Karte zeigt, ein bisschen wie eine Welle durch den Wald rollt. Ich jedenfalls habe mich beim ersten gefragt, ob dieser Weg denn auch mal ein Ende findet. Insgesamt eine ideale Route für all jene, die gerne in Marburger Wäldern unterwegs sind, aber nicht immer höllische Hügel erklimmen wollen. 

Beliebige Kilometer, 0 % Steigung Ø, 0 Höhenmeter

Flach wie ein Pfannkuchen und nicht weniger schmackhaft ist dieser Abschnitt im Norden des Stadtteils Wehrda. Im Endeffekt bieten diese Feldwege mehrere mögliche Routen. Man kann Runden drehen bis einem schwindelig wird oder einfach einen der Wege als Zwischenabschnitt nutzen. Was diese Wege so angenehm zum Laufen macht ist nicht nur, dass es ausnahmsweise mal flach ist, sondern auch, wie so häufig in Marburg, der Ausblick. Bei gutem Wetter ist es ein Genuss sich hier die Sonne ins Gesicht scheinen zu lassen, einen Fuß vor den anderen zu setzen und einfach sorglos zu laufen oder zu spazieren. Ich finde es ulkig und schön, wie man aus dem manchmal sehr vollen Marburg innerhalb weniger Kilometer im idyllischen Niemandsland ist.

1,61 Kilometer, 0,2 % Steigung Ø, 4 Höhenmeter

Es ist zugegeben manchmal ein bisschen lästig, dass viele schöne Wege in Marburg direkt neben der B3 verlaufen. Auch diesem Weg wird dieses unglückliche Schicksal zuteil, vermindert aber nicht wirklich seine Schönheit. Man bewegt sich, wenn man von Süden kommt, auch Stück für Stück von der B3 weg, weswegen sich der Lärm in Grenzen hält. Der Weg an sich beinhaltet nur ein, zwei minimale Erhöhungen, die man fast eher als Hubbel bezeichnen muss und ist somit sehr flach. Von Süden kommend hat man, es wird zum Muster, einen schönen Ausblick auf die Berge nördlich von Marburg. Links verläuft die Lahn, sonst ist dieser Weg umgeben von grüner Wiese und vereinzelten Bäumen. Für diejenigen unter euch, die mal genau eine amerikanische Meile Vollgas geben wollen, ist diese Strecke optimal mit ihren 1,61 Kilometern. 

3,18 Kilometer, 1,2 % Steigung Ø, 65 Höhenmeter

Läuft man die Straße, die quasi durch den Friedhof Rotenberg durchfährt entlang und biegt dann rechts ins Feld ab, kommt man auf diese Strecke. Da müssen die Beine dann erstmal wieder ein bisschen Steigung schlucken, bevor man am dann kommenden Parkplatz links abbiegt. Hier ist es sehr ruhig und die Wege sind von Bäumen und Wiesen gesäumt. Immer wieder, wie könnte es anders sein, hat man einen, es wird inflationär, großartigen Ausblick über Marburg. Wenn man nach einer kleinen Abwärts-Passage die Herrmannstraße überquert kommt aber erst der schönste Ausblick, den man auf diesem Segment genießen kann, auf einen zu. Direkt am Hasenkopf angekommen, findet man Bänke zum Ausruhen und hat einen Blick über die Wälder, Berge und Täler westlich von Marburg. Als ich hier das erste Mal war, war ich ein bisschen fasziniert. Die Aussicht ist sehr weit und hat etwas, dass ich fast als mystisch bezeichnen würde, vor allem bei diesigem Herbstwetter. Kein Wunder, dass Marburg und Umgebung für die Brüder Grimm als Inspiration für ihre Märchen dienten. Seht für euch selbst!

1,59 Kilometer, 0,1 % Steigung Ø, 4 Höhenmeter

Diese Strecke ist vielleicht eine der bekanntesten und populärsten Lauf- und Spazierstrecken in Marburg. An einem sonnigen Nachmittag hat man hier definitiv nicht so seine Ruhe wie auf einigen der Waldstrecken in dieser Liste. Das macht diesen Abschnitt aber nicht zu einem schlechten. Ganz im Gegenteil, im Sommer ist das Cappler Feld eine der schönsten Strecken in Marburg. Eingerahmt von gelb-blühendem Raps geht es parallel zur Lahn in Richtung Gisselberg, oder nach Marburg rein, je nach dem, von wo man kommt. Von Süden kommend hat man neben den blühenden Feldern zusätzlich einen perfekten Blick auf das Wahrzeichen Marburgs, das Schloss.

2,43 Kilometer, 0,0 % Steigung Ø, 4 Höhenmeter

Dieser Weg schließt quasi direkt an das Cappler Feld an, wenn ihr von Norden kommt. Wenn es euch also übermannt und nach dem Cappler Feld noch mehr Lust auf asphaltierte Wege in der Natur besteht, seid ihr hier genau richtig. Falls das Cappler Feld an einem heißen Sommertag ein bisschen zu sehr bevölkert war, ist dieses Segment danach außerdem die perfekte Abwechslung. Hier kehrt nämlich wieder Ruhe ein und man kann mit Glück ganz für sich sein. Ihr lauft unter der B3 durch und dann nach einem kurzen Stück geradeaus, biegt ihr rechts ab. Folgt man dann diesem Weg nach Ronhausen, verschlägt es einen auf eine schattige Strecke umgeben von Bäumen. Links befindet sich eine Landstraße, jedenfalls für ein paar Momente. Nach rechts hat man einen Überblick über die Landschaft südlich von Marburg. Am Ende dieser Strecke kann man entweder weiter geradeaus dem Weg folgen oder in Ronhausen in den Wald abbiegen.