Mehrere Fachschaften stellen Antrag auf Bildungsstreik – mit Erfolg

Mehrere Fachschaften stellen Antrag auf Bildungsstreik – mit Erfolg

Bild: Laura Schiller

Am 27. Juni 2024 haben mehrere Fachbereiche in der Marburger Fachschaftenkonferenz einen Antrag durchgebracht, der „Student*innen aller Fachbereiche zu einem universitätsweiten Bildungsstreik“ aufruft. 

Studentische Proteste bringen etwas – das hat die Vergangenheit bereits gezeigt. 2006 wollte die damalige Landesregierung zusätzlich Studiengebühren erheben. Proteste verhinderten dies. 2009 protestierten Studierende für bessere Lehre und „eine Demokratisierung der Hochschule“, ebenso mit Erfolg. Nun haben mehrere Fachbereiche in der Marburger Fachschaftenkonferenz (FSK) einen Antrag durchgebracht, der „Student*innen aller Fachbereiche zu einem universitätsweiten Bildungsstreik“ aufruft. 

Es herrscht Einigkeit

Mit „sehr viel Zuspruch“ sei der Antrag in der FSK angenommen worden, so Dominik Osman Hechler, der am Antrag beteiligt war. Keine Fachschaft habe dagegen gestimmt einen Werktag im Semester zu nutzen, um für bessere Lehre zu demonstrieren. Es habe aber durchaus einzelne Gegenargumente gegeben. Bei manchen bestünde zum Beispiel die Sorge, Pflichtseminare nicht besuchen zu können, so Hechler. 

Die genauen Ziele

Mehr finanzielle Mittel für Dozierende, Hilfskräfte und die Lehre im Allgemeinen – so lässt sich die Forderung der Fachschaften kurz und knapp zusammenfassen. Voraussichtlich wird die Universität Marburg im laufenden Geschäftsjahr ein Haushaltsdefizit von ungefähr 27,5 Millionen Euro haben. Universitätspräsident Thomas Nauss habe verlauten lassen, dass hessische Hochschulen bereits seit fast 20 Jahren chronisch unterfinanziert seien, heißt es im offiziellen Antrag. Auch einen adäquateren Inflationsausgleich wünscht sich die Fachschaftenkonferenz. 7,9 Prozent betrug die Inflationsrate 2022. Die Landesregierung habe jedoch den Grundbetrag für Hochschulen in Hessen zwischen 2021 bis 2025 nur um genau 4 Prozent erhöht, monieren die Antragssteller.

Länderübergreifende Initiative

Dominik Osman Hechler ist realistisch und sagt: „Niemand erwartet, dass es jetzt sofort ein Wunder gibt, dass die Bildung perfektioniert. Wir sind hoffentlich nur der Anfang“. Zusätzlich positiv stimmt ihn jedoch, dass sich Anfang Juni eine studentische Initiative aus fünf Universitäten aus vier Bundesländern zusammengeschlossen hat, die sich mit eben jenem Thema befasst. Man treffe sich aufgrund der räumlichen Trennung online, aber das Gründungstreffen fand in Präsenz statt. All dies werde getan damit „unsere Unizeit nicht dafür bekannt wird, dass wir gerade noch so finanzierte Universitäten haben“, so der Antrag.

(Lektoriert von hab und joh.)

ist seit April 2023 Redaktionsmitglied. Studiert American, British and Canadian Studies. Er ist Läufer und großer HSV-Fan.

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