Gerechtere Arbeitsbedingungen für SHKs

Gerechtere Arbeitsbedingungen für SHKs

Die Initiative für Studentische Hilfskräfte, die sich aus politikbegeisterten Studierenden verschiedener Fachbereiche zusammensetzt, kämpft gegen die Missstände an, die die Arbeitsbedingungen der SHKs (Studentische Hilfskräfte) an der Universität Marburg betreffen. Studentische Hilfskräfte aller Fachbereiche und Forschungseinrichtungen sind deshalb zu einer Vollversammlung vom Student:innenparlament am 07. Februar eingeladen worden.

Schlechte Arbeitsverhältnisse – nicht nur in Marburg!

Die Vollversammlung ermöglicht betroffenen SHKs, sich auszutauschen, sich zu vernetzen und aktiv an der Mitbestimmung des Referats beteiligt zu sein. Neben Tagespunkten wie der offenen Aussprache, Wahl des Vorstandes der Initiative für Studentische Hilfskräfte und Vorstellung von möglichen Lösungsansätzen fand ein Kennenlernen mithilfe eines Bingo-Spiels statt. Aus diesem Spiel gingen bereits zahlreiche Ungerechtigkeiten, mit denen die Hilfskräfte tagtäglich konfrontiert sind, hervor: Geringe Bezahlung trotz Abschluss, Kettenbefristungen von manchmal nur drei Monaten, fehlende Mitbestimmung bei z. B. Arbeitszeiten oder die große Diskrepanz zwischen vertraglichen Vereinbarungen und der tatsächlich geforderten Arbeit. Besonders problematisch gestaltet sich das alles im Zusammenhang mit dem Druck durch die Uni als Arbeitgeber: Trotz schlechter Verhältnisse gute und professionelle Arbeit abliefern zu wollen und die Sorge, den Job zu verlieren, wenn solche Missstände angesprochen werden.

Diese katastrophalen Umstände sind nichts Neues und betreffen nicht nur die Marburger SHKs. In der Vorstellung der aktuellen Situation wurde von der TV Stud Bremen die Studie zu sozialer Lage und Arbeitsbedingungen studentischer Beschäftigter an Hochschulen und Forschungseinrichtung herangezogen, um die Situation deutschlandweit zu skizzieren. Das Forschungsprojekt Jung, Akademisch, Prekär zeigt in dieser Studie, dass 39% der SHKs unbezahlte Überstunden leisten, 64 % geben ihre Stunden nicht wahrheitsgemäß an und 60% der Hilfskräfte arbeiten bereits vor Vertragsabschluss oder lange nach dem Beschäftigungsverhältnis.

Neuer Vorstand für die Hilfskraft-Initiative

In den Vorstand wurden vier Personen aus dem Orga-Team gewählt. Diese Zahl ist nicht verbindlich, bei der nächsten Vollversammlung im Sommersemester 2023 kann sich jede:r für den Vorstand aufstellen lassen. Der Traum dieser 2023 aufgestellten Initiative ist es, bessere Verträge, vielleicht sogar Tarifverträge, für studentische Hilfskräfte an der Uni Marburg zu erzielen. Genau das erreichten die Berliner Hochschulen für sich 2018. Wichtig ist hierbei, dass diese Initiative kein Personalrat ist, rechtlich kann sie für die SHKs also nichts tun. Die Initiative möchte hingegen Hilfe zur Selbsthilfe leisten, zu einer Anlaufstelle bei individuellen Problemen werden und bei weiteren Schritten behilflich sein, wie z.B. der Vermittlung an Anwälte oder die Rechtsberatung beim Allgemeinen Student*innen Ausschuss. Um mehr Aufmerksamkeit für dieses wichtige Thema in der Öffentlichkeit zu generieren und um politische Arbeit zu leisten, werden sie Gespräche mit dem AStA-Vorstand und dem Präsidium führen. Passende Demos zu dieser Ungerechtigkeit werden solidarisch unterstützt und eigene werden bereits geplant. Es wird auch Workshops zur Aufklärung von Arbeitsrechten geben. Ein langfristiges Ziel ist es, sich mit Institutionen hessenweit zu vernetzen (Fachschaften, GEW, ver.di, TV Stud), um eine größere Handlungsmacht zu erhalten.

Falls ihr auch Mitglied der Marburger Initiative für Studentische Hilfskräfte werden wollt, könnt ihr mit dem folgenden Codes der Telegram-Gruppe beitreten oder ihnen auf Instagram folgen. Dort werden wichtige Informationen rund um das Referat geteilt:

Bilder mit freundlicher Genehmigung der Initiative für Studentische Hilfskräfte

(Lektoriert von hab und let.)

Studiert Literaturvermittlung in den Medien in Marburg.
24 Jahre alt.
Beim PHILIPP seit Januar 2023 innerhalb der Redaktion und Lektorat aktiv.

Hat eine Katze, aber leider auch eine Katzenhaarallergie.

2 Gedanken zu “Gerechtere Arbeitsbedingungen für SHKs

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