Sneak-Review #18: Dirty Grandpa

Sneak-Review #18: Dirty Grandpa

Und wieder fragen wir: Haben sich die vier Euro Eintritt gelohnt oder greifen bereits die ersten Cineast:innen nach ihren Jacken? Diesen Dienstag in der Sneak: Die Komödie „Dirty Grandpa“ von Regisseur Dan Mazer mit Robert De Niro und Zac Efron.

Das Leben von Junganwalt Jason (Zac Efron) sieht auf den ersten Blick aus, als wäre es perfekt. Jason ist erfolgreich im Job, steht kurz vor seiner Hochzeit mit Meredith (Julianne Hough) und gut gekleidet ist er auch immer. Das ändert sich allerdings, als er seinen Großvater Dick (Robert De Niro) nach Florida fahren soll. Nach dem Tod seiner Frau will Dick seine letzten Jahre nämlich nochmal so richtig genießen und erfüllt dabei so gar keine Großeltern-Stereotype: Party statt Bingo, Pornos statt Gartenarbeit, flirten statt Brille suchen! Dick trinkt, flucht und prügelt sich – und bringt den spießigen Jason dabei in eine unangenehme Situation nach der anderen. So landen die beiden schließlich beim Springbreak in Daytona Beach, wo Jason auf seine College-Bekannte Shadia (Zoey Deutsch) und deren Freundin Lenore (Aubrey Plaza) trifft. Zu viert stolpern sie durch Suff, Rausch und Eskalation und kommen sich dabei, surprise, näher.

Die Hauptdarsteller sind großartig und… naja

Großartig macht „Dirty Grandpa“ vor allem die Darstellung von Robert De Niro, von dessen Witz, Coolness und Schlagfertigkeit der gesamte Film lebt. Grandpa Dick feiert – „Party, bis ihr schwanger seid!“ – und flucht – „Lass uns in deine Muschikarre springen und wir verpissen uns.“ – unglaublich unterhaltsam und bricht dabei etwa alle Alte-Leute-Tabus, die es so gibt. „Alle fünf Jahre haben deine Großmutter und ich es ja auch einmal mit Analsex versucht.“ Robert De Niro passt perfekt in diese Rolle und ist dabei einfach ehrlich lustig.

Am zweiten Hauptdarsteller dagegen scheiden sich die Geister. Zwar hat Zac Efron keine Angst davor, sich zu blamieren, tanzt etwa im Hornissen-Tanga, lässt sich Schwänze ins Gesicht malen und wird andauernd beleidigt. Schwebt er aber strahlend lächelnd im akkurat gebügelten Hemd und bestens frisiert über die Leinwand, höre ich – und dagegen kann ich absolut nichts tun – in meinem Kopf nur noch 13-jährige Mädchen kreischen. Sowieso frage ich mich, warum er in der einen Hälfte des Films nackt sein muss, und in der anderen einen seltsam anmutenden Business-Casual-Look mit viel zu engen Hosen trägt. Und ja, er singt auch. Mir ist schon bewusst, dass da viel Ironie – vielleicht sogar Selbstironie – mitschwingt und seine Rolle das auch so verlangt. Auf die Dauer nervt die Perfekter-Schwiegersohn-Darstellung von Zac Efron aber trotzdem.

Ein Film für Fans von „Ted“, „Hangover“ und „Superbad“

In „Dirty Grandpa“ werden Witze übers Furzen, Schwänze und Drogen im 30-Sekunden-Takt rausgehauen, und das ohne Angst vor den Grenzen des guten Geschmacks. Kostprobe? Die Reaktion von Grandpa Dick, als Jason ihm von seinem wichtigen Job in einer Anwaltskanzlei vorschwärmt: „Weißt du was ich lieber machen würde? Mir von Kim Kardashian in meinem Mund scheißen lassen!“ Das Niveau ist nicht unbedingt hoch, aber lachen kann ich darüber schon. Ich bin mir sicher: Wer „Ted“, „Hangover“ oder „Superbad“ mochte, dem wird auch „Dirty Grandpa“ gefallen. Der Film lohnt sich auf jeden Fall wegen der einmaligen Lebensweisheiten von Grandpa Dick. Noch eine Kostprobe? „Leute, die weiße Gürtel tragen, sind entweder scheiße im Karate oder scheiße im Leben.“

In die Kinos kommt „Dirty Grandpa“ am 11. Februar.

FOTO: Constantin Film

Stellvertretende Chefredakteurin und Ressortleiterin Politik. Hat seit neustem ein abgeschlossenes Hochschulstudium - yeah! - und ist ein Fan von Katzen, dem Internet und Katzen im Internet.

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