ICE, ICE Baby

ICE, ICE Baby

Ab dem 9. Dezember ist es soweit! Dann wird nämlich durch einen Fahrplanwechsel der IC 26 zwischen Stralsund und Karlsruhe durch die ICE-Linie 1577 ersetzt. Damit wird auch Marburg an das ICE-Netz angeschlossen. Welche Veränderungen das Ganze mit sich bringt und was das für das Marburger Semesterticket bedeutet, erfahrt ihr im Folgenden.

Wie die Frankfurter Allgemeine berichtet, geht es der Deutschen Bahn bei der Veränderung vor allem um den gesteigerten Komfort. Haltestationen werden nicht gestrichen und auch die Reisezeit ändert sich nicht. Der erhöhte Komfort beinhaltet unter anderem WLAN und Bordrestaurants in den ICE-Zügen. Damit gehen allerdings ebenfalls höhere Preise und Veränderungen in Landes- und Semestertickets sowie Monats- und Jahrestickets des RMV (Rhein-Main Verbund) einher. Bisher hatte man bei den Monats- und Jahrestickets des RMV nämlich die Möglichkeit, durch einen Aufpreis die IC/ECs mit einzubinden. Für ICEs gilt das jedoch nicht. Nach Angaben der Zeitungsgruppe Lahn-Dill soll jedoch für drei Monate auch der ICE durch einen Aufpreis bis zum 31. März 2019 mit eingebunden werden können. Was Zeitkarten der DB für den Intercity angeht, so soll auch die Möglichkeit bestehen, einen Aufpreis zu zahlen. Zudem besteht ein Sonderkündigungsrecht für Kunden, denen der Aufpreis nicht zusagt.

Das historische Semesterticket

Für das Semesterticket der Philipps-Universität ist der Fernverkehr zwischen Heidelberg und Göttingen über die IC-Linie 26 keine Selbstverständlichkeit. Es ist vielmehr ein historisches Ticket mit einer Vereinbarung für den Fernverkehr, die in anderen Semestertickets so nicht vorkommt. Ein Austritt aus dieser Vereinbarung mit der Deutschen Bahn wäre vermutlich nicht rückgängig zu machen. Das Studierendenparlament hat deswegen über das Verkehrsreferat mit der Deutschen Bahn verhandelt, um die Veränderungen des Fahrplans in das Semesterticket einzuarbeiten. Dazu wurde ein Nachtrag zum Altvertrag ausgearbeitet, der folgendes beinhaltet.

Die Nutzung der ICE-Linie 1577 von Heidelberg bis Kassel wird mit dem Fahrplanwechsel im Dezember ohne sofortige Kostensteigerung möglich sein. Damit ist die Nutzung des Abschnitts zwischen Kassel und Göttingen nur noch auf einige IC/ECs an Wochenenden im Semesterticket beschränkt.  Die übrigen IC/EC-Verbindungen des vorherigen Tickets bleiben allerdings weiterhin Bestandteil der Vereinbarung. Außerdem wurde eine IC/EC-Verbindung von Frankfurt nach Siegen über Wetzlar, die im Jahr 2020 in Betrieb genommen werden soll, neu mit aufgenommen. Was den Preis des Tickets betrifft, erwarten die Studierenden erst zum Sommersemester Veränderungen. Der Basisbetrag (50€) für den Fernverkehr wird dann im Semesterticket 6,50 € teurer für die Einbindung des ICEs. Im Wintersemester 19/20 steigt der Betrag nochmal um einen Euro. Allerdings kann es zu Preismilderungen kommen, sollten mehr als 25 % der eingeplanten ICEs ausfallen. Die Verträge laufen erstmal von einem zum nächsten Semester bis zum Sommersemester 2020 fort, solange nicht eine Partei eine schriftliche Kündigung einreicht. Die Kündigung ist von beiden Seiten möglich, jedoch müssen Kündigungstermine eingehalten werden. Das heißt, konkret kann bis zum 31.01. eines Kalenderjahres eine Kündigung nach dem folgenden Sommersemester oder bis zum 18.07. eine Kündigung nach dem darauffolgenden Wintersemester erwirkt werden.

Das”IC/EC-Semesterticket Hessen Plus”

Das Ergebnis der seit Juni/Juli andauernden Verhandlungen wird “IC/EC-Semesterticket Hessen Plus” genannt. Die Ergebnisse wurden gerade im Abgleich mit den Forderungen des Vertragspartners mit großer Zufriedenheit im Studierendenparlament aufgenommen. Auch wenn ein Kostenanstieg nicht umgangen werden konnte, ist dieser in Relation zu den ursprünglichen Forderungen und den Dienstleistungen, die ansonsten ausgeblieben wären, ein guter Kompromiss. Wie die Veränderungen von den Studierenden, Pendlern sowie Kunden des DB Fernverkehrs aufgenommen werden, bleibt dennoch abzuwarten. Ob die ICEs auf Dauer bleiben werden, hängt dann auch letztendlich von der Zufriedenheit der DB mit der Fahrplanumstellung ab. Eine erneute Umstellung oder eine Rückumstellung auf die ICs ist dabei nicht auszuschließen.

Foto: CC Sebastian Terfloth, unverändert

studiert Politikwissenschaften, verbringt zu viel Zeit um sich über die BILD aufzuregen und isst süßes und salziges Popcorn gemischt.

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