Sneak Review #57: Elvis und Nixon

Sneak Review #57: Elvis und Nixon

Am letzten Dienstag ging es mit dem „King of Rock“ persönlich in die Vergangenheit. Diese Woche in der Sneak: Das historische Comedy-Drama „Elvis und Nixon“ von Liza Johnson.

Es war einer dieser Momente in denen man denkt, dass einen kein Film mehr überraschen kann und dann kommt es natürlich ganz anders. Als der Titel „Elvis & Nixon“ über die Leinwand lief, fragte ich mich: „Was? Und Warum?“ Nach dem farbenfrohen Intro befürchtete ich, dass dieser Streifen sich zu trashigeren Filmen, wie „Sharknado“, gesellen würde. Doch der Film sollte mich eines Besseren belehren.

„What the good god is going on?“

Wir schreiben das Jahr 1970, der mittlerweile 35-jährige Elvis A. Presley (Michael Shannon) sieht fern. Über die Bildschirme flackert eine Szene aus Stanley Kubricks Dr. Strangelove, aber auch Berichte über Bürgerrechtler, Drogen und Krawalle durch junge Amerikaner:innen. Es ist nicht der Elvis, der auf der Bühne mit seiner Energie und seinem Charisma besticht, sondern Elvis als besorgter Bürger, der in einer Identitätskrise steckt. Als solcher möchte er dazu beitragen, seinem großartigen Land zu helfen und wendet sich an niemand geringeren, als an Richard M. Nixon (Kevin Spacey), den 37. Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika. Elvis‘ Anliegen ist es, Undercover-Agent bei der CIA zu werden, um den Drogen und der Gehirnwäsche der Kommunisten den Krieg zu erklären.

Aus diesem verrückten, aber historisch korrekten, Setting, entwickeln sich abstruse Momente, die die Lacher des Publikums in Kombination mit der einen oder anderen Übertreibung geradezu erzwingen. Neben all der Komik darf natürlich die Tragödie nicht zu kurz kommen. So wird Elvis auf seinem Weg zum Weißen Haus von seinem beste Freund Jerry Schilling (Alex Pettyfer) begleitet, der sich zwischen den Privilegien als enger Vertrauter eines Superstars und seiner eigenen Familie entscheiden muss. Allerdings sind diese Momente aufgrund recht flacher Charaktere und Akzentuierung auf die Absurdität nur Verzierung für das namensgebende Aufeinandertreffen der damals wahrscheinlich bekanntesten Männer Amerikas.

„You think I can take him down?“

 Auch wenn der Film den Humor und die Aufmerksamkeit der Zuschauer auf die Probe stellte, sollte der Höhepunkt nicht enttäuschen. Das Finale, so wie der gesamte Film, werden eindeutig von den zwei überzeugenden  Hauptdarstellern getragen. Gerade auf dem Höhepunkt, beim Aufeinandertreffen der beiden, weiß man nicht, bei welcher Reaktion man mehr lachen soll. Es gleicht geradezu einem Schlagabtausch, den sich Spacey und Shannon bieten. Am Ende ist man sogar ein wenig traurig, dass es so schnell vorbei ging und ein wenig verärgert, weil der Film so lange brauchte um richtig in Fahrt zu kommen.

Elvis und Nixon kommt am 8. Dezember in die Deutschen Kinos.

Foto: bleeckerstreetmedia

studiert Politikwissenschaften, verbringt zu viel Zeit um sich über die BILD aufzuregen und isst süßes und salziges Popcorn gemischt.

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