Sneak-Review #181: 21 Bridges

Sneak-Review #181: 21 Bridges

Diese Woche erwartete die Besucher:innen der Sneak des Cineplex Marburg der Polizeithriller „21 Bridges“ von Brain Kirk. Kann Black-Panther-Darsteller Chadwick Boseman in der Rolle des harten Cops auf Copkiller-Jagd überzeugen?

Worum gehts?

Andre Davis (Chadwick Boseman) ist Polizist beim NYPD und besitzt den Ruf, bei der Verbrecherjagd einen besonders lockeren Finger am Abzug zu haben. Acht Menschen hat er in seiner Dienstzeit schon erschossen. Das hat ihm einige interne Verfahren beschert, aber auch eine positive Anerkennung unter Kollegen wie zum Beispiel Captain McKenna (J. K. Simmons).

Als der Kriegsveteran Ray (Taylor Kitsch) und der Kleinkriminelle Michael (Stephan James) bei einem missglückten Drogenraub diverse Polizisten erschießen und mit 30 Kilogramm Kokain flüchten, greift Davis zu einer noch nie dagewesenen Maßnahme – der lässt alle 21 Brücken sperren, die Manhatten mit dem Festland verbinden. Diese Maßnahme lässt sich allerdings nur bis zum nächsten Morgen aufrechterhalten. Davis und seine neue Kollegin Burns (Sienna Miller) stehen unter Zeitdruck, sie haben nur diese eine Nacht, um die Polizistenmörder ausfindig zu machen…

Nachts in Manhatten

Die Handlung spielt fast komplett in einer einzigen Nacht. Manhatten ist schwarz. Nur einzelne Straßenlichter, Neonschilder und die blau-roten Polizeisirenen erhellen die Stadt. Optisch findet sich „21 Bridges“ damit in der Tradition moderner und düsterer Großstadtfilme wie „Collateral“, „Sin City“ oder „Motherless Brookyln“ wieder.

Schön anzusehen ist auch, dass die genretypischen Verfolgungsjagden und Actionszenen ohne übertriebene Stunts und CGI auskommen. Auch die Handlung wird geradlinig erzählt und kommt ohne narrative Mätzchen daher. Gerade weil der Film so auf dem Boden geblieben wirkt, bleibt er spannend. Eine clevere Entscheidung ist es auch, den Film nicht nur aus der Sicht von Polizist Davis zu erzählen, sondern auch die Sicht der Verbrecher in den Blick zu nehmen. Schade ist, dass der Umstand, dass ganz Manhatten abgesperrt wird, wenig Konsequenzen auf die Handlung hat. Aus dieser Prämisse hätte durchaus mehr rausholen können.

Mehr Grau, bitte!

Leider fehlt „21 Bridges“ die Ambivalenz, die andere Filme in ähnlichem Setting meisterhaft gemacht haben. Zu einfach lässt sich im Laufe des Films zwischen den Guten und den Bösen unterscheiden. Obwohl Davis als zwiespältiger Charakter eingeführt wird, handelt er immer richtig, weiß alles und wird nie vor moralisch schwierige Entscheidungen gestellt. In all dem Schwarz-Weiß hätte dem Film etwas mehr Grau sicher nicht geschadet.

„21 Bridges“ startet am 6. Februar in den deutschen Kinos.

FOTO: Copyright Metropolitan FilmExport

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