Sneak-Review #158: Serenity – Im Netz der Versuchung

Sneak-Review #158: Serenity – Im Netz der Versuchung

Ahoi! In der Sneak dieser Woche lief der Film „Serenity – Im Netz der Versuchung“ von Regisseur Steven Knight. Ob unseren Autor Geschmack an diesem Thriller gefunden hat oder nicht, erfahrt ihr hier.

Worum geht’s?

Der Kapitän Baker Dill (Matthew McConaughey), bekannt für seine barsche Art, lebt zurückgezogen auf der Insel Plymouth. Mit seinem Kollegen Duke (Djimon Hounsou) lebt er vom Fischfang und davon, Touristen zum Hochseefischen mitzunehmen. Doch dann taucht plötzlich seine Ex-Frau Karen (Anne Hathaway) auf mit einer Bitte der besonderen Art: Dill soll Karens gewalttätigen Ehemann (Jason Clarke) mit auf See nehmen, ihn umbringen und das Ganze als Unfall tarnen. Zudem hat es ein aalglatter Vertreter für Fischereibedarf (Jeremy Strong) auf Dill abgesehen…

Ach du heilige Makrele!

Man sagt, das Angeln sei die unverdächtigste Art des Nichtstuns. Fast nichts tut der Film tatsächlich in seiner ersten Hälfte. Der Kapitän macht seine Arbeit und der:die Zuschauer:in darf ihm dabei zusehen. Unverdächtig ist das Ganze aber zu keiner Zeit. Unnatürliche Kameradrehungen, schlecht animierte Vögel und wage Flashbacks legen früh nahe, dass hier etwas im Argen liegt. In der Tat schaut das beschauliche Inseldorf Plymouth ein bisschen aus wie die Studiostadt Seahaven aus der Truman Show.

Nach einer Stunde Langeweile, in der der Regisseur den einen oder anderen roten Hering ausgelegt hat, ist dann Schluss mit dem Fischen im Trüben. Die Zuschauer:innen erwartet der zu erwartende Plot-Twist. Dessen aggressive Dämlichkeit überrascht dann aber doch. Die Idee, die „Serenity“ zugrundeliegt, ist platt wie eine Flunder und blödsinniger als es sich M. Night Shyamalan („The Sixth Sense“, „The Village“) je hätte ausdenken können. Diese Grundidee trägt der Film prätenziös und stolz vor sich her, bläht sich mit ihr auf wie ein Kugelfisch, doch dahinter steckt nichts als heiße Luft.

Für den plumpen Effekt (Hauptsache, es gibt einen überraschenden Twist!) wirft der „Serenity“ jede Logik über Bord. Da wundert es kaum, dass die Zuschauer:innen nicht anbeißen. Selbst Köder wie die begabten und beliebten Schauspieler:innen McConaughey und Hathaway könne hier nichts mehr retten. Dazu verkitscht und verklebt die Filmmusik von Benjamin Wallfisch den Film bis in jede Szene.

So bad, it’s good?

Butter bei die Fische! „Serenity“ ist ein Film, den man nicht gesehen haben muss. Wer gerne in die Untiefen filmischen Trashs abtaucht, wird in „Serenity“ ein paar So-Bad-Its-Good-Momente herausfischen können. Im Großen und Ganzen ist der Film aber wie ein Fisch mit zu vielen Gräten: mühselig und schwer genießbar.

„Serenity – Im Netz der Versuchung“ erscheint am 2. Mai 2019 in den deutschen Kinos.

FOTO: IM Global

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