Sneak-Review #131 – Die Unglaublichen 2

Sneak-Review #131 – Die Unglaublichen 2

Der Animationsfilm „Die Unglaublichen“ konnte 2004 viele Zuschauer begeistern. In dieser Woche konnte man in der Sneak sehen, wie es mit der Superheldenfamilie weitergeht. Wie auch beim ersten Teil übernahm Brad Bird die Regie.

14 Jahre später schließt „Die Unglaublichen 2“ nahtlos an seinen Vorgänger an. Der Tunnelgräber lässt die Stadt einstürzen, in dem er sie untergräbt und nebenbei räumt er ein paar Banken aus. Die Superhelden-Familie um Bob alias Mr. Incredible (Markus Maria Profitlich), Helen alias Elastigirl (Katrin Fröhlich), Tochter Violetta (Emilia Schüle), Sohn Flash (Marco Iannotta) und Baby Jack-Jack schafft es trotz großer Anstrengungen nicht den Bösewicht zu fassen.

Für das angerichtete Chaos werden die Superhelden verantwortlich gemacht. Die Regierung beschließt, dass Superhelden weiterhin illegal bleiben. Die Unglaublichen müssen abtauchen. Doch der Superhelden-Fan und Multimedia-Mogul Winston Deaver will das Image der Superhelden aufbessern. Während sich Elastigirl vor den Kameras von ihrer besten Seite zeigen muss, wird Mr. Incredibe zum Hausmann. Zu allem Überfluss versetzt ein mysteriöser Bösewicht namens Screenslaver die Stadt in Angst und Schrecken und Baby Jack-Jack entwickelt seine ersten Superkräfte.

Popcorn-Kino

Der Film ist grob in zwei Handlungsstränge aufgeteilt: Einerseits ist Elastigirl auf Verbrecherjagd und sorgt damit für reichlich Action, andererseits versucht Mr. Incredible auf die Kinder aufzupassen und sorgt damit für eine Menge Humor. Trotz seiner verhältnismäßig langen Laufzeit von knapp zwei Stunden fühlt sich „Die Unglaublichen 2“ sehr kurzweilig an. Dem Film sieht man sein Budget von 200 Mio. US-Dollar an. Und das im besten Sinne: Die Animationen sind wunderschön, die Actionszenen sind einfallsreich und rasant, der Humor stimmt und die Gags zünden. Doch die Zielgruppe sind nicht nur Kinder und Jugendliche, auch einige Erwachsene werden durch zahlreiche Easter Eggs und Anspielungen auf Filme wie „Blade Runner“ auf ihre Kosten kommen.

Weniger als sein Vorgänger entschließt sich der Film keine Parodie auf das Superheldengenre, sondern lieber ein weiterer Eintrag in dieses zu sein. Was auch verständlich ist. Disney wird nicht an dem Ast sägen, auf dem es sitzt. Gerade jetzt, wenn Marvel-Filme sämtliche Kino-Rekorde sprengen.

Das Superhelden-Dilemma

Wie schon andere Superheldenfilme macht „Die Unglaublichen 2“ das Superhelden-Dilemma zum Thema. Nach welchen Maßstäben handelt ein Superheld? Arbeitet er für die Regierung oder nur nach dem eigenen Wissen und Gewissen? Sollten Entscheidungen darüber, was richtig und was falsch ist, wirklich in die Hände einzelner Menschen gelegt werden dürfen?

Diesem Dilemma hat sich beispielsweise schon Marvels First Avenger: Civil War angenommen. Hier wurde der Konflikt der Superhelden untereinander dadurch „gelöst“, dass man sich im Angesicht einer drohenden Gefahr einfach wieder zusammenreißt. Wiedervereint im Kampf gegen einen gemeinsamen Feind.

Auch „Die Unglaublichen 2“ stellt sich dem Dilemma nicht ernsthaft. An einer Stelle im Film sagt Bob, er wisse nicht mehr was richtig und was falsch sei. Na ja, am Ende weiß er es plötzlich wieder und alle Zweifel sind verflogen. Die Superhelden sind einfach die Guten. Ist einfacher so.

Fader Beigeschmack

Die meisten Zuschauer werden bei diesem schnellen und bunten Leinwandspektakel vom Philosophieren absehen. Dem kritischen Zuschauer aber mögen so manche Inhalte und vermittelte Ideologien bedenklich erscheinen. Dass sich Probleme durch lückenlose Überwachung und Tilgung der Privatsphäre lösen lassen. Oder dass man Superhelden einfach anheuern kann, wenn man nur genug Geld hat.

Schließlich wird auch die Person, die angesichts der Legalisierung des Superheldentums (berechtigte) Bedenken hat und die vernünftigsten Sätze des gesamten Films ausspricht zum Bösewicht deklariert. Übrig bleibt nach dieser Sneak einerseits das Gefühl, gut unterhalten worden zu sein, andererseits aber auch ein fader Beigeschmack.

„Die Unglaublichen 2“ startet am 27. September 2018 in den deutschen Kinos.

FOTO: Disney

 

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