Warum der Marburger Kamerapreis einen Besuch wert ist

Warum der Marburger Kamerapreis einen Besuch wert ist

Marburger Kamerapreis. Noch nie davon gehört? Dann wird es jetzt höchste Zeit! Hier wird nicht nur jährlich ein – mit 5.000 Euro dotierter – Preis verliehen: Die Verleihung wird begleitet von einem umfassenden Programm mit vielen spannenden und interessanten Filmen und Beiträgen.

Wer ist Thomas Mauch?

Die Gemeinsamkeit aller gezeigten Filme ist ihr Kameramann, der am 9. März mit dem Filmpreis ausgezeichnet werden soll: Thomas Mauch.

Der heute 81-jährige Kameramann fing in der 1950er Jahren mit der Fotografie an. Bald drehte er als Volontär Dokumentarfilme, betätigte sich als Assitent von Regisseur Edgar Reitz und wirkte an Filmprojekten verschiedener Regisseur:innen des „Neuen Deutschen Films“ mit. Ab den 1960er Jahren arbeitete Mauch vor allem mit dem Kultregisseur Werner Herzog zusammen. Mit ihm an der Kamera entstanden unter anderem die Filme „Aguirre, der Zorn Gottes“ (1972) und „Fitzcarraldo“ (1982).

Besonders die Arbeit an „Fitzcarraldo“ erwies sich als wahres Martyrium. Die Dreharbeiten in Peru mussten mehrmals wegen Krankheit, Geldmangel und politischen Unruhen im Land unterbrochen werden. Der Dreh zog sich schließlich über einen Zeitraum von mehr als 2 Jahren. Zudem galt der berühmt-berüchtigte Klaus Kinski, der die Hauptrolle spielte, als einer der schwierigsten (aber auch besten) Schauspieler seiner Zeit. Seine Tobsuchtsanfälle – so legendär sie heute auch sind – waren damals für alle Beteiligten eine schwere Belastung.

Was läuft im Programm?

Im Rahmen der Vor-Reihe werden am 27. Februar der Film „Auf Wiedersehen Amerika“ (1994) von Jan Schütte und am 6. März „Mahlzeiten“ (1967) des renommierten deutschen Regisseurs Edgar Reitz präsentiert.

Die Haupt-Reihe findet vom 7. bis zum 9. März statt. Hier bekommt der:die Zuschauer:in Filme von Werner Herzog wie zum Beispiel „Auch Zwerge haben klein angefangen“ (1970) oder „Aguirre, der Zorn Gottes“ (1972) zu sehen, oder auch „Unter dem Pflaster ist der Strand“ (1975) von Helma Sanders-Brahms oder „Neapolitanische Geschwister“ (1978) von Werner Schroeter. Außerdem wird es einen Kurzfilmblock geben und Werkstattgespräche, in denen Thomas Mauch Fragen über sich und seine Arbeit beantwortet.

Am 9. März findet schließlich die Preisverleihung um 20:00 Uhr in der Alten Aula der Philipps-Universität statt. Der Eintritt hierfür ist frei. Im KFZ Marburg gibt eine anschließende Preisverleihungsparty.

PHILIPP meint: Auf jeden Fall ist es lohnenswert, einen Blick ins Programm und auf den Deutschen Film zu werfen, als er noch jung, wild und innovativ war. Das ausführliche Programm des Marburger Kamerapreises findet ihr hier.

FOTO: (c) Privatarchiv Thomas Mauch

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