Sind Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte noch notwendig? – Die Beauftragte der UMR antwortet

Sind Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte noch notwendig? – Die Beauftragte der UMR antwortet

Bild: Elija Ash Pauksch

Fragen, die nicht oft genug gestellt werden – genau diese soll unsere Reihe Stimmt das? beantworten. Dafür stellen wir eure und unsere Fragen den passenden Expert*innen. Im Gespräch mit einer studentischen Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten hat sie uns von den beiden Fragen erzählt, die ihr am häufigsten gestellt werden. Diese haben wir Dr. Nina Schumacher gestellt. Sie ist Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte an der Uni Marburg.

Setzen sich Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte nur für Frauen ein (oder zum Beispiel für FLINTA* allgemein)?

Dr. Schumacher: Die Frage lässt sich so pauschal nicht beantworten, da es in den verschiedenen Bundesländern und an den verschiedenen Hochschulen unterschiedliche Regelungen gibt. Für die Philipps-Universität lässt sich sagen, dass wir uns grundsätzlich für FLINTA einsetzen und dabei eng mit der Antidiskriminierungsstelle zusammenarbeiten.

So gibt es bspw. schon länger WCs für alle Geschlechter (derzeit ca. 50 über alle Standorte verteilt) und gegenwärtig wird das Verfahren zur Änderung von Vorname und Geschlechtseintrag für Studierende vereinfacht. Hierzu sind wir im engen Austausch mit dem AStA.

Sind Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte noch notwendig?

Dr. Schumacher: Absolut! Mindestens solange es einen Gender Pay, Care und Pension Gap gibt, noch nicht die Hälfte der Professuren mit Frauen besetzt sind, nicht in jedem Gebäude mindestens eine All Gender Toilette ist und Sexismus auch an Hochschulen immer noch weit verbreitet ist, braucht es das Amt unbedingt. Und wenn wir in die aktuelle politische Landschaft gucken so sehr wie schon lange nicht mehr.

Als Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte ist Dr. Nina Schumacher Teil des Gleichstellungsbüros an der Universität Marburg. Sie und ihre Kolleg*innen sind Ansprechpartner*innen zu den Themen Frauenförderung, Gleichstellung und Chancengleichheit und setzen sich für verschiedene Gleichstellungsprojekte ein. Sie stehen nicht nur Frauen für Beratungen zur Verfügung, sondern sind laut Uni-Webseite eine Anlaufstelle für alle Geschlechter.

(Lektoriert von let.)

ist 2000 nahe Zürich geboren. Studiert Literaturvermittlung in den Medien. Bei PHILIPP seit Januar 2023 aktiv und seit April 2023 Chefredakteurin. Schreibt am liebsten Protokolle und FSK-Berichte.

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