PHILIPP-News: 20 Jahre Internationales Forschungs- & Dokumentationszentrum Kriegsverbrecherprozesse
verwendetes Foto: Greta Hoffmann; von links: Prof. Dr. Ursula Birsl, Prof. Dr. Eckart Conze, Prof. Dr. Roman Poseck, Dr. Peter Frank, Prof. Dr. Stefanie Bock, Dr. Henning de Vries, Prof. Dr. Thomas Nauss
Bereits seit zwei Jahrzehnten widmet sich das Internationale Forschungs- und Dokumentationszentrum Kriegsverbrecherprozesse (ICWC) der Erforschung und Dokumentation historischer Quellen, vor allem in Verbindung mit Kriegsverbrecherprozessen. Seit 2003 gehört das interdisziplinäre Zentrum zur Marburger Universität. Am 07.12.2023 wurde das 20-Jährige Bestehen gefeiert. Anlässlich des Jubiläums fand ein Symposium zum Thema „The Rise and Rise of International Criminal Law?“ statt.
Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies eröffnete das nachmittägliche Symposium im Historischen Rathaussaal. Im Rahmen von zwei Panels wurden die Themen „From Nuremberg to ICC: The Rise of International Criminal Law“ und „After ICC: Another Rise of Criminal Law?“ diskutiert. Die erste Diskussion befasste sich mit einer historischen Perspektive auf Völkerstrafrecht, die zweite drehte sich um aktuelle Entwicklungen des Völkerstrafrechts, insbesondere bezogen auf die Anwendung des deutschen Völkerstrafgesetzbuches.
Eine Vielzahl an Reden
Abends folgte ein Festakt mit mehreren Reden in der Historischen Aula der Alten Universität mit Grußworten und Glückwünschen von verschiedenen Dozent*innen und dem Hessischen Minister der Justiz. Generalbundesanwalt am Bundesgerichtshof, Dr. Peter Frank, trug einen Festvortrag zur Veranstaltung bei. Er hält die diesjährige Marburger Vorlesung zum Völkerstrafrecht und befasst sich in dieser aus Praxisperspektive mit dem Thema „Die Verfolgung von Völkerrechtsverbrechen in Deutschland aus der Perspektive der Bundesanwaltschaft“.
Prof. Dr. Eckart Conze, ICWC-Ko-Direktor, blickte, passend zum Anlass in einem Vortrag während des Jubiläums, auf die Geschichte des International Research and Documentation Centre for War Crime Trials zurück – 2000 als von der Volkswagen-Stiftung gefördertes Pilotprojekt gestartet, wurde es 2003 als Zentrum an der Philipps-Universität gegründet. Seither wurden zahlreiche Forschungs- und Lehrprojekte umgesetzt.
Geschäftsführer Dr. Henning de Vries stellte außerdem den aktuellen Geschäftsbericht und die Ringvorlesung Gender im Völkerstrafrecht vor. Auch Studierende wurden in den Abend einbezogen: Den Absolvent*innen des Trial-Monitorings und den ersten Absolvent*innen des Masterstudiengangs Internationale Strafjustiz: Recht, Geschichte, Politik wurden im Rahmen der Veranstaltung ihre Zeugnisse überreicht.
ist 2000 nahe Zürich geboren. Studiert Literaturvermittlung in den Medien. Bei PHILIPP seit Januar 2023 aktiv und seit April 2023 Chefredakteurin. Schreibt am liebsten Protokolle und FSK-Berichte.